Das neue Register für Tierversuche am Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren am Bundesinstitut für Risikobewertung nahm am 7. Januar 2019 offiziell den Betrieb auf. Ziel ist es, geplante Tierversuche freiwillig vor Studienbeginn zu registrieren und so unnütze Tierversuche zu vermeiden.
Bessere Wissenschaft und besserer Schutz von Versuchstieren gehen Hand in Hand. Mit einem neuen Register am Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren werden nun zugleich die Forschung und der Tierschutz gestärkt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ein Tierexperiment vor Beginn freiwillig in der neuen Datenbank dokumentieren.
"Mit diesem Register verbessern wir die Transparenz und Qualität in der Forschung", sagte Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung, zu dem das Zentrum gehört. "Zugleich helfen wir, unnötige Tierversuche zu vermeiden."
Das „Animal Study Registry“ (Register für Tierversuche) ging gestern am 7. Januar 2019 offiziell an den Start. Die Vorteile einer Registrierung sind:
Damit, so die Verantwortlichen des BfR, ergäbe sich ein umfassenderes und "ungeschöntes" Bild der Tierschutzlage in deutschen Forschungseinrichtungen und auch Irrwege in der Forschung werden auf diese Weise vermeidbarer.
Nicht zuletzt profitieren Patienten von diesem Register, da das Wissen aus Tierversuchen die Basis etwa für Medikamententests ist. Je belastbarer dieses Fundament ist, desto größer sind die Erfolgschancen und umso geringer ist das Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen. Das ist auch der Grund dafür, dass Datenbanken für klinische Studien am Menschen seit Langem etabliert sind. Die Registrierung ist dabei sogar Voraussetzung dafür, um Fördermittel zu erhalten oder Arzneimittel zur Zulassung einreichen zu können.
Mit dem Register für Tierversuche wird nun auch für die vorklinische Forschung ein hohes Niveau angestrebt. So beschreiben beispielsweise die Einträge in der AnimalStudyRegistry.org die für den Versuch gewählten statistischen Verfahren. Das Register ist frei zugänglich.
Darüber hinaus wird auch hierzulande weiterhin intensiv daran geforscht, Tierversuche zukünftig durch andere Verfahren zu ersetzen. Erste innovative Ansätze dazu gibt es bereits.