Die Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz will die Einführung einer Landarztquote für Medizinstudenten prüfen, um einem Ärztemangel vorzubeugen. Eine solche Quote sei kein Allheilmittel, aber eine sinnvolle Option, um die Niederlassung als Arzt im ländlichen Raum zu unterstützen, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Donnerstag im Landtag in Mainz.
Sie kündigte ein Konzept an, das sie mit dem Wissenschaftsministerium erarbeite. Dabei sollten auch Erfahrungen anderer Länder einfließen. Eine Quote ist in mehreren Ländern im Gespräch. Die Fachpolitiker des Landtags diskutieren nun zunächst weiter darüber.
Die CDU-Opposition schlug die Einführung einer Landarztquote in Verbindung mit Stipendien vor. Die Bundesregierung räume den Ländern ein, dass bis zu zehn Prozent der Medizinstudienplätze für Landärzte reserviert werden können. Medizinstudenten, die sich verpflichten, über zehn Jahre als Hausarzt in den Regionen tätig zu werden, sollen 500 Euro monatlich als Anreiz bekommen. CDU-Gesundheitspolitiker Peter Enders forderte von der Regierung mehr Mut. Die AfD-Gesundheitspolitikerin Sylvia Groß warb für ein losgelöstes Stipendienprogramm. In Kombination mit einer Landarztquote gäbe es einen privilegierten Zugang, kritisierte sie.
Die Ministerin sprach von einem vielfältigen Maßnahmenbündel zur Stärkung der ambulanten Versorgung, das es bereits gebe. Sie nannte unter anderem Förderprogramme zur Niederlassung auf dem Land und die Förderung des Quer- und Wiedereinstiegs als Beispiele. Nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung fehlen zwischen Eifel und Pfalz bis 2022 rund 4110 Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten.
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