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Rauchen beeinträchtigt Lungenfunktion auch in Folgegenerationen

Haben Väter bereits vor ihrer Pubertät geraucht, könnte dies die Lungenfunktion ihrer Kinder verschlechtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im European Respiratory Journal. Auch rauchende Großmütter beeinflussen die Folgegenerationen.

Drei-Generationen-Studie mit fast 400 Erwachsenen

Haben Väter bereits vor ihrer Pubertät geraucht, könnte dies die Lungenfunktion ihrer Kinder verschlechtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im European Respiratory Journal. Auch wenn die Großmütter väterlicherseits in der Schwangerschaft rauchten, hatte dies einen negativen Einfluss auf die Lungenfunktion der Folgegenerationen.

Studienergebnisse legen nahe, dass Lebensstil und Umweltfaktoren die Gesundheit der Atemwege über Generationen hinweg durch epigenetische Veränderungen beeinflussen können. Die Evidenz aus Studien am Menschen zu diesem Thema sei allerdings sehr begrenzt, heißt es in der aktuellen Studie.

Um die Effekte des Tabakrauchens auf die Lungenfunktion innerhalb der väterlichen Linie abzuschätzen, analysierten die Forschenden daher Daten aus einer Generationenstudie. Insgesamt umfasste die Analyse 383 Erwachsene im Alter von 18 bis 47, ihre Väter und Großmütter väterlicherseits. Im Rahmen der Studie wurden unter anderem Daten zum Rauchverhalten der Teilnehmenden erhoben und ihre Lungenfunktion gemessen. Im Detail war das Forschungsteam daran interessiert, wie sich das Rauchen der Großmutter väterlicherseits in der Schwangerschaft und der Rauchbeginn der Väter in der Vorpubertät auf die Lungenfunktion der folgenden Generationen auswirkte.

Negative Auswirkungen auf gleich zwei Generationen

Im Vergleich zu Vätern, die nie rauchten, hatten Väter, die bereits vor der Pubertät rauchten, nicht nur selbst später eine schlechtere Lungenfunktion. Ihr Rauchverhalten beeinträchtigte auch die Einsekundenkapazität FEV1 und die forcierte Vitalkapazität (FVC) ihrer späteren Kinder. Hatten die Großmütter väterlicherseits in der Schwangerschaft geraucht, beeinflusste dies sowohl die spätere Lungenfunktion, gemessen als FEV1/FVC, ihrer Söhne negativ, als auch die Lungenfunktion ihrer Enkel.

Die Ergebnisse würden das Konzept stützen, dass sich lebensstilbezogene Einflüsse, denen man zum Beispiel in der männlichen Vorpubertät oder in der Schwangerschaft ausgesetzt ist, auf die Gesundheit zukünftiger Generationen auswirken können, so das Fazit der Autor:innen. Ein Rauchverzicht in diesen Zeitfenstern könnte somit nicht nur der eigenen Gesundheit zugutekommen, sondern sogar Vorteile für mehrere Generationen bieten.

Quelle:
Accordini, A. et al.: Prenatal and prepubertal exposures to tobacco smoke in men may cause lower lung function in future offspring: a three-generation study using a causal modelling approach. In: European Respiratory Journal, online publiziert am 1. April 2021