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Erhöhte Prävalenz von Migräneattacken in den Wechseljahren

Laut einer neuen Studie treten Migräneattacken bei Frauen deutlich häufiger auf, wenn sie ihrer Menopause näher kommen. Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler der University of Cincinnati (UC)

Laut einer neuen Studie treten Migräneattacken bei Frauen deutlich häufiger auf, wenn sie ihrer Menopause näher kommen.

Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler der University of Cincinnati (UC). Die Ergebnisse wurden vor kurzer Zeit online im Wissenschaftsjournal Headache veröffentlicht.

“Frauen berichten ihren Ärzten schon lange davon, dass ihre Migräne um die Menopause herum schlimmer geworden ist. Nun haben wir den wissenschaftlichen Beweis erbracht, dass dies kein Zufall ist”, erklärt Vincent Martin, M.D., Professor für Innere Medizin in der Abteilung für allgemeine Innere Medizin der UC.

Insgesamt analysierten die Wissenschaftler die Daten von 3.664 Frauen mit Migräne vor und während der Menopause. Das Risiko für hochfrequente Kopfschmerzen, mit 10 Tagen Kopfschmerzen pro Monat, ist bei Frauen mittleren Alters und bekannter Migräne während ihrer Perimenopause im Vergleich zu Frauen mit normalem Zyklus um 60% erhöht, erklärt Dr. Martin, Hauptautor der Studie. Als Perimenopause bezeichnet man gemeinweg die Übergangsphase in die Menopause. In dieser Zeit sind die Menstruationszyklen der Frau unregelmäßig.

Hormonveränderungen als mögliche Ursache

“Veränderungen der weiblichen Hormone wie Östrogen und Progesteron, die während der Perimenopause auftreten, könnten die verstärkten Kopfschmerzen während dieser Zeit auslösen”, sagt Professor Richard Lipton, M.D. und Direktor des Montefiore Kopfschmerz Centers.

Diese These wird von der Beobachtung unterstützt, nach der das Risiko für Kopfschmerzen während der späten Perimenopause am deutlichsten erhöht war. Dr. Lipton, ein leitender Forscher der American Migraine Prevalence and Prevention (AMPP) Study, erklärt, dass dies genau die Phase sei, in der die Frauen erstmals ihre Menstruation überspringen und erniedrigte Östrogenspiegel vorweisen.

Auch Medikamente werden als Ursache gehandelt

Dr. Martin erzählt, dass Frauen, die an der Studie beteiligt waren, davon berichteten, dass das Auftreten hochfrequenter Migräneattacken in den Wechseljahren um ganze 76 Prozent angestiegen sei. Die Macher der Studie sind sich jedoch einig, dass dies nicht unbedingt eine direkte Folge der hormonellen Umstellung ist, sondern vielmehr auch die Folge eines häufig praktizierten Medikamentenübergebrauchs sein könnte.

Dr. Martin erläutert diese Theorie folgendermaßen: “Wenn Frauen älter werden, entwickeln viele von ihnen Schmerzen in Gelenken und Rücken. Es ist gut möglich, dass die darauffolgende Übernutzung von Schmerzmitteln für Kopfschmerzen und andere Leiden der eigentliche Grund für die beobachtete Steigerung von Kopfschmerzen in den Wechseljahren darstellt.“

Für Frauen, die sich der Menopause und somit potentiell verstärkten Kopfschmerzen nähern, gibt es laut Jelena Pavlovic, Co-Autorin der Studie, jedoch Hoffnung:

“Ärzte können diesen Frauen hormonelle Therapien verschreiben, welche die Veränderungen, die während der Peri- und Menopause auftreten, wirksam ausgleichen. Wenn sich die Patientin in einem frühen Stadium der Perimenopause befindet, kann bereits die Einnahme der Antibabypille das gewünschte Gleichgewicht im Körper wiederherstellen. Wenn die Frau in der späten Perimenopause ist und damit beginnt erste Menstruationszyklen zu überspringen, können sie auf Östrogenpflaster zurückgreifen und ihre Symptome oftmals erheblich bessern.”

Text: esanum /pvd

Foto: Suzanne Tucker / Shutterstock.com