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Pokemon Go: Fluch oder Segen für die Gesundheit?

Welche Auswirkungen hat Pokemon Go auf unsere Gesundheit? Pokemon Go geht viral – das Spiel, das man sich als App herunterladen kann, ist gegenwärtig in aller Munde.

Welche Auswirkungen hat Pokemon Go auf unsere Gesundheit?

Pokemon Go geht viral – das Spiel, das man sich als App herunterladen kann, ist gegenwärtig in aller Munde. Die einen lieben es, die anderen hassen es. Je nach Umfeld und persönlichen Präferenzen, scheiden sich hier die Geister. Die Quintessenz dieses Spiels beläuft sich auf das Fangen und Trainieren von Pokemon; sind diese stark genug, so kann man die virtuellen Kreaturen auch gegeneinander kämpfen lassen. Im Gegensatz zu anderen Spielen, erfordert Pokemon Go körperliche Bewegung. Mit Hilfe der GPS-Funktion, werden Pikachu und Co. im näheren Umfeld angezeigt, diese gilt es dann zu jagen. Nur wenige Tage nach dem das Spiel herausgebracht wurde, verbuchte die App allein in den USA mehr als 21 Millionen Downloads. Eine derart hohe Nutzerzahl wirft natürlich die Frage auf, welche Konsequenzen das Spiel nach sich zieht.

Beleuchten wir zunächst einmal die positive Seite. Pokemon Go lockt Couchpotatos aus der Reserve, Spieler bewegen sich nämlich viel außerhalb der eigenen vier Wände. Dass wenig Bewegung und viel Sitzen diverse Krankheiten begünstigt, ist hinreichend bekannt. Eine Studie aus dem Jahr 2012 schlussfolgert, dass eine lange Sitzzeit mit einem erhöhten Risiko für Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und der allgemeinen Sterblichkeit assoziiert ist. Pokemon Go-Spieler hätten unter diesem Gesichtspunkt schon einmal eine Aktivität gefunden, um den Szenarien aus der Studie entgegenzuwirken. In Rüsselheim hat es ein sehr motivierter Spieler sogar auf 80 km in einer Woche gebracht, hierbei sei angemerkt, dass das nur die für Pokemon Go zurückgelegte Distanz war.

Gehen reduziert depressive Symptome

Ein weiterer positiver Aspekt befasst sich mit psychischen Erkrankungen. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2012 konnte einen Zusammenhang zwischen einer Depression und dem Gehen dokumentieren: Studienteilnehmer, die viel zu Fuß unterwegs waren, konnten ihre depressiven Symptome signifikant reduzieren. Auch weitere Studien konnten beobachten, dass sich körperliche Bewegung positiv auf die mentale Verfassung auswirkt. Eine Twitter-Nutzerin lässt in einem Tweet verkünden: “Jetzt mal im Ernst, ich habe mich noch nie so wohl gefühlt, das Haus zu verlassen. Pokemon Go hilft mir bei meinen Ängsten und meiner Depression. Das ist unglaublich!”

Pokemon-Trainer fallen von Klippen

Wo Licht ist, ist auch Schatten. In den USA wurde ein Pokemon Go-Spieler von einer jungen Männergruppe niedergestochen. Des Weiteren wurden auch Raubüberfälle auf Spieler dokumentiert. Neben der kriminellen Seite, bringen sich die Pokemon-Trainer oftmals auch selbst in Gefahr. Auf der Straße, mit dem Blick auf das Smartphone gerichtet, ist der Unfall nicht weit entfernt. Obgleich der Spieler mit anderen Fußgängern kollidiert oder von einem Auto angefahren wird. In San Diego sind zwei Männer von einer Klippe gefallen, weil sie zu sehr mit dem Spiel beschäftigt waren, sie kamen mit “moderaten” Verletzungen davon. Hoch fahrlässig wird es allerdings, wenn das Spiel zweckentfremdet wird und die notwendige Distanz mit dem Auto oder dem Motorrad zurückgelegt wird. Unter diesen Umständen rückt der Straßenverkehr ganz klar in den Hintergrund. Erst vor kurzem ist ein Mann in den USA gegen einen Baum gefahren, weil ihn das Spiel abgelenkt hat.

Der Bewegungsaspekt von Pokemon Go zieht gesundheitliche Vorteile nach sich. Allerdings sollten Spieler darauf achten, dass sie sich in einer sicheren Umgebung bewegen und auch die Außenwelt im Blick haben. Vor allem sollten Pokemon-Trainer von einer Zweckentfremdung des Spiels absehen, gerade hinsichtlich des Autofahrens.