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Plagiate werfen schlechtes Licht auf Doktorarbeiten in der Medizin

Nicht erst seit dem Plagiatsverdacht gegen die 1990 verfasste Doktorarbeit von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sind Medizin-Dissertationen im Gerede. Denn: Es gibt einfach so ung

Nicht erst seit dem Plagiatsverdacht gegen die 1990 verfasste Doktorarbeit von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sind Medizin-Dissertationen im Gerede.

Denn: Es gibt einfach so ungewöhnlich viele davon. Mediziner stellten laut  Statistischem Bundesamt auch voriges Jahr die größte Gruppe der Titel-Träger.

2014 bestanden rund 6300 Humanmediziner die Promotionsprüfung. Durchfaller gibt es kaum. Etwa 70 Prozent der Medizinstudenten verlassen die Uni mit Doktorgrad – Kritikern zufolge allzu oft nur ein wissenschaftlich fragwürdiger “Türschild-Titel”, um sich bessere Karrierechancen als Arzt zu sichern.

Die Zahl der Doktorarbeiten ist in den vergangenen Jahren in Deutschland insgesamt gestiegen – wie übrigens auch die Zahl der Studierenden. 2014 wurden etwa 28 000 erfolgreiche Promotionsprüfungen gezählt – vor zehn Jahren waren es noch rund 23 000.

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, sagte der Deutschen Presse-Agentur, in der Medizin handele es sich meist um “studienbegleitende Doktorarbeiten, die nicht dem Standard der Arbeiten in anderen wissenschaftlichen Fächern entsprechen”. Er sei dafür, den Doktorgrad in Medizin nur für solche Dissertationen zu verleihen, die “eine eigenständige Forschungsleistung darstellen”. Dies war allerdings bei von der Leyens Arbeit mit einem eigenen empirischen Anteil der Fall.

Text: dpa /fw

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