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Patientenschützer fordern Reform des Transplantationssystems

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat von einer neuen Bundesregierung eine möglichst schnelle Reform des Transplantationssystems gefordert.

Neue Bundesregierung zu Reformen aufgefordert

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat von einer neuen Bundesregierung eine möglichst schnelle Reform des Transplantationssystems gefordert.

Stiftungsvorstand Eugen Brysch sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Zahl der Organspenden hat einen neuen Tiefstand erreicht. Immer mehr schwerst kranke Menschen haben keine Überlebenschance, da es nicht genug lebensrettende Spenderorgane gibt. Eine Ursache dafür ist die verantwortungslose Zurückhaltung der Politik in dieser wichtigen Frage über Leben und Tod." An diesem Dienstag befassen die Jamaika-Unterhändler von CDU, CSU, FDP und Grünen erneut mit dem Thema Gesundheit.

An die 10.000 Menschen stünden auf der Warteliste, sagte Brysch weiter. Die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende müsse wieder gefördert werden. "Für die Öffentlichkeit und die Patienten ist das ganze System weiter undurchsichtig. Die neue Bundesregierung muss endlich für Klarheit sorgen. Das Transplantationssystem gehört in staatliche Hände", so Brysch. Der Gesetzgeber müsse zudem die Verteilungskriterien selbst konkret und verbindlich festlegen und für Gerechtigkeit sorgen. "Nur so kann verlorenes Vertrauen bei der Bevölkerung zurückgewonnen werden." Im übrigen gehe es nicht um mehr Ausgaben im Bundeshaushalt oder bei den Krankenkassen.

Die Organspenden in Deutschland sind auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken. Im laufenden Jahr 2017 erwartet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) rund 1500 Organe weniger als 2010. Die Spendenbereitschaft ging vor allem wegen Unregelmäßigkeiten bei der Organvergabe in den vergangenen Jahren deutlich zurück.