Sie umschließen geschwächte oder gelähmte Beine wie ein Gerüst: Roboter zum Anziehen unterstützen Patienten in Berlin, schneller wieder gehen zu lernen. Nach einem Jahr Roboter-Therapie haben Vivantes-Ärzte am Mittwoch eine Zwischenbilanz gezogen: Bei 30 Patienten am Humboldt-Klinikum und dem Klinikum Spandau kam das Gerät bisher zum Einsatz, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Bundesweit wird es nach Herstellerangaben an sieben Zentren eingesetzt.
Für alle Gelähmten ist der Gehroboter jedoch nicht geeignet. Nach Verletzungen des Rückenmarks oder einem Schlaganfall etwa könne er aber bei der Früh-Reha helfen, hieß es. Dabei bewegt der Roboter die Gelenke wie ein externes Skelett, auch Durchblutung und Stoffwechsel werden angeregt. Nicht zuletzt sei es ein tolles Gefühl, anderen auf Augenhöhe zu begegnen, wenn man normalerweise im Rollstuhl sitze, sagte Patient Sebastian Erhardt (35) laut einer Mitteilung.
Wie der Roboter im Vergleich zu etablierten Therapien abschneidet, muss noch weiter erforscht werden: Eine klinische Studie ist laut Hersteller in Arbeit.
Text und Foto: dpa /fw