Viele Monate lang wird der Patient von heftigem Husten geplagt. Die Ärzteschaft stellt fest: In seiner Lunge steckt ein Fremdkörper. Erst als die Fachleute ein Geldstück herausziehen, erinnert sich der Mann, wie es dort wohl hingelangt sein könnte.
In der Lunge eines Patienten mit monatelangem hartnäckigen Husten haben ÄrztInnen ein Geldstück gefunden. Er hatte das Ein-Cent-Stück im Januar beim Dart-Spielen versehentlich verschluckt und dann vergessen, berichtete die St. Barbara-Klinik in Hamm. LungenfachärztInnen des Krankenhauses entfernten den Fremdkörper erfolgreich, nachdem der Mann mit Beschwerden und einer Lungenentzündung zum Arzt gegangen war. "Der Patient ist nun kerngesund und beschwerdefrei", sagte eine Sprecherin der Klinik.
"Mein Kumpel hat mir auf den Rücken geklopft, ich habe mich kurz erschrocken und die Münze, mit der ich am Mund gespielt habe, verschluckt. Was rein geht, findet den Weg auch wieder raus, dachte ich und habe mir weiter keine Gedanken gemacht", zitierte die Klinik den Patienten in der Mitteilung. Ein heftiger Husten trieb ihn dann doch in ärztliche Behandlung.
Auf dem Röntgenbild konnten die ÄrztInnen im Bronchialsystem der Lunge einen wahrscheinlich metallenen Fremdkörper erkennen - und beschlossen schnell zu handeln. Was da genau in seiner Lunge steckte, war bis zum Eingriff auch für den Patienten ein großes Rätsel. "Er hat noch mit dem Anästhesisten gewitzelt, ob sie nicht Wetten abschließen sollten", sagte die Sprecherin.
Mehrere Arbeitsschritte seien notwendig gewesen, um per Lungenspiegelung die scharfkantige Münze erst zu zerkleinern und dann verletzungsfrei hinauszubefördern, berichtete Chefarzt Markus Unnewehr, der den Eingriff durchführte. Bereits nach kurzem Aufenthalt habe der Mann die Klinik wieder verlassen können. Die Lungenentzündung konnte gut behandelt werden.
Fremdkörper in der Lunge seien in der Pneumologie selten, aber keine Besonderheit. Eine Münze, die so lange dort festsitze, sei aber eine Rarität, heißt es in der Mitteilung. Auf Abbildungen ist der Unglücks-Cent aus der Lunge kaum mehr als solcher zu erkennen: "Wir nehmen an, dass unter anderem die Abwehrsubstanzen im Bronchialsekret der Münze zugesetzt haben", sagte Unnewehr. Das ramponierte Geldstück trage der Patient nun im Portemonnaie mit - als Glücksbringer. "Er wollte die Münze eigentlich an einer Kette um den Hals tragen, aber sie war schon zu brüchig", sagte die Sprecherin.