Die vom norwegischen Institut für Public Health in Oslo durchgeführte Studie wurde im International Journal of Epidemiology veröffentlicht. Paracetamol, das in Nordamerika unter Acetaminophen bekannt ist, ist eine der am häufigsten verbreiteten Medikamente und wird eingenommen, um Fieber und Schmerzen zu lindern.
Erstautorin der Studie Dr. Maria Magnus merkt an, dass es von enormer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit wäre, potenzielle negative Auswirkung des Paracetamol aufzudecken, da es eine der am meisten verwendeten Medikamente bei schwangeren Frauen und Kindern ist.
Frühere Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass es eine Verbindung zwischen einer Exposition gegenüber Paracetamol in der Schwangerschaft und der Entwicklung eines Asthma bronchiales in der Kindheit gibt, jedoch wusste man bisher nicht, ob diese Assoziation abhängig von den Gründen der Einnahme von Paracetamol ist.
Für ihre Studie analysierten Dr. Magnus und ihre Kollegen die Daten der norwegischen Mutter und Kind Kohorte. Insgesamt konnten die Daten von 114.500 Kindern und deren Mütter einfließen.
Die Wissenschaftler verglichen die Verbindungen zwischen verschiedenen Konditionen während der Schwangerschaft, mit und ohne Einnahme von Paracetamol, und der Manifestation des Asthmas im Alter zwischen drei und sieben Jahren. In ihrer Analyse untersuchten die Forscher auch die Wahrscheinlichkeit einer Verbindung zwischen den häufigsten Gründen der Paracetamol Einnahme bei schwangeren Frauen wie Schmerzen, Fieber und Influenza.
5,7% der Kinder hatten im Alter von 3 Jahren eine Asthmaerkrankung und 5,1% hatten diese im Alter von 7 Jahren. Insgesamt zeigten die Analysen, dass die Asthmaerkrankung im vierten Lebensjahr verbunden war mit einem pränatalen Paracetamolkonsum und einer Einnahme von Paracetamol in den ersten sechs Lebensmonaten. Die gleichen Ergebnisse zeigten sich bei der Asthmaerkrankung mit sieben Jahren.
Die stärkste Verbindung zwischen einer pränatalen Paracetamol Exposition und einem frühkindlichen Asthma wurde vorgefunden, wenn die Mutter das Medikament aus mehr als einem Grund eingenommen hatte.
Andere Studien konnten zeigen, dass es keine Assoziation zwischen Asthma bei Kleinkindern und dem mütterlichen Konsum von Paracetamol außerhalb der Schwangerschaft oder väterlichem Gebrauch gibt.
Die jetzige Studie bestätigt die bisherigen Ergebnisse und unterstützt die Schlussfolgerung, dass die Assoziation des Asthma und der Paracetamol Einnahme nicht aufgrund unterliegender Faktoren oder dem Verhalten der Eltern zustande kommt, sondern durch das Medikament allein.
Nach einer kürzlich erschienenen Revision zum Schmerzmittelgebrauch in der Schwangerschaft gab es keine Änderung des bisherigen Empfehlung, dass schwangere Frauen immer ihre betreuenden Ärzte konsultieren sollten, bevor sie Medikamente einnehmen, auch wenn dieses “over the counter” (OTC) Präparate sind.
Die Autoren der neuen Studie sind sehr darauf bedacht, zu betonen, dass die Ergebnisse ihrer Studie es nicht rechtfertigen, Änderungen in den Empfehlungen im Hinblick auf Paracetamolgebrauch in der Schwangerschaft zu veranlassen.
Paracetamol ist ein Wirkstoff, den man in vielen OTC und anderen Medikamenten finden kann und zusätzlich wird es mit vielen Wirkstoffen kombiniert, um Allergien, Erkältungen, Husten, Grippe und Schlaflosigkeit zu behandeln. Paracetamol kann zu ernsthaften Leberschäden führen, wenn überdosiert.
Seit den 1980er Jahren ist Paracetamol die Nummer eins der schmerz- und fiebersenkenden Medikation bei Kindern, nachdem Aspirin bei einigen Kindern zu dem Reyes Syndrom geführt hatte, eine seltene Krankheit, die zu schweren Leber- und Hirnschäden führen kann.
Text: esanum / ab
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