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Palliative Versorgung nimmt zu

Die American Society of Clinical Oncology (ASCO) empfiehlt erneut, allen KrebspatientInnen mit fortgeschrittener Erkrankung eine palliativmedizinische Versorgung zukommen zu lassen. Und diese Forderung trägt erste Früchte: Bei Lungenkrebs hatte sich die Zahl der PalliativpatientInnen zuletzt verachtfacht.

Metastasiertes NSCLC erhält häufiger palliative Pflege

Die American Society of Clinical Oncology (ASCO) empfiehlt erneut, allen KrebspatientInnen mit fortgeschrittener Erkrankung eine palliativmedizinische Versorgung zukommen zu lassen. Und diese Forderung trägt erste Früchte: Bei Lungenkrebs hatte sich die Zahl der PalliativpatientInnen zuletzt verachtfacht.

Zwischen 2001 und 2013 stieg der Anteil derer, die an einem metastasierten NSCLC litten und eine Palliativversorgung erhielten um mehr als das 8-Fache an, so eine aktuelle Studie.

Insgesamt flossen die Daten von 69.414 PatientInnen im Alter ≥ 65 Jahre ein, welche zwischen 2001 und 2013 an einem neu diagnostizierten metastasierten NSCLC litten. Alle verwendeten Datensätze stammten aus der sogenannten Surveillance, Epidemiology, and End Results-Medicare-Datenbank.

Im Ergebnis der Studie zeigte sich, dass rund 15% der PatientInnen eine palliative Versorgung erhielten, und zwar innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Der Anteil der PatientInnen in palliativer Versorgung stieg innerhalb des ausgewerteten Studienzeitraums von 3,6% auf 31,9% (p < 0,001).

Darüber hinaus ergab sich ein weiterer Trend: Die palliativmedizinische Versorgung wurde nämlich umso wahrscheinlicher, je aktueller die Diagnosestellung war (Diagnose in 2013 vs. 2011 (aOR = 12,65; p < 0,001). Interessant ist zudem, wo die PatientInnen palliativ versorgt wurden: So erhielten rund 53,5% eine stationäre palliative Pflege, 27,6% waren ambulant versorgt, 13,3% fanden einen Platz in einem Hospiz, 3,2% in einer Pflegeeinrichtung. Etwa 2,4% der PatientInnen wurden zudem zu Hause versorgt.

Was die Studie derzeit leider noch nicht beantworten konnte: Da keine PatientInnen jünger als 65 Jahre eingeschlossen wurden, lässt sich über die palliativmedizinische Versorgung dieser Altersgruppen nichts aussagen. Ferner ist nicht bekannt, ob auch PatientInnen mit einer Diagnose, die länger als ein Jahr zurückliegt, eine begleitend palliative Pflege erhalten oder dabei keine größere Berücksichtigung finden.

Quelle: Huo J et al., Utilization pattern and service settings of palliative care for patients with metastatic non-small-cell lung cancer. Cancer 2019 [Epub ahead of print]; doi:10.1002/cncr.32478. PMID: 31449674