OSTEOLABS, ein neues, innovatives Projekt zur Früherkennung von Osteoporose am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist einer von 100 ausgezeichneten Orten der Initiative im "Land der Ideen". Das Projekt wurde als Beispiel für einen trans-disziplinären Technologietransfer von Techniken aus der Meeresforschung in die Humanmedizin unter 1000 Bewerbern ausgewählt.
Osteoporose gilt als eine der großen Volkskrankheiten. Der mit dem Alter zunehmende Abbau von Kalzium in Knochen gefährdet insbesondere bei Frauen die Stabilität des Skeletts. Die Folge sind häufige Knochenbrüche bis hin zum Verlust der Bewegungsfähigkeit. Meeresforscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben gemeinsam mit Medizinern des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) nun auf der Basis einer aus der Wissenschaft stammenden Analysemethode ein Früherkennungsverfahren für Osteoporose entwickelt, das eine frühzeitige Diagnose erlaubt, die wesentlich schneller ist, als die herkömmlichen Verfahren.
"Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung", sagt Projektleiter Prof. Dr. Anton Eisenhauer, Geochemiker am GEOMAR. "Therapiebegleitend eingesetzt, erlaubt die Methode auch das Monitoring der Medikamentverabreichung, sie benötigt keine klinische Infrastruktur und wird dazu beitragen, dass sich die Lebensqualität vieler älterer Menschen deutlich verbessert und die gesellschaftlichen Kosten für Osteoporose-bedingte Knochenbrüche signifikant zu verringern", erläutert Dr. Michael Müller, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie auf dem Campus Kiel des UKSH.
"Uns hat an dem Projekt besonders gereizt, dass hier Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben", so Prof. Eisenhauer. "Für uns besteht der Charme des Projektes auch darin, Methoden aus der Meeresforschung auf die Medizin zur Diagnose von Osteoporose anwenden zu können", sagt Prof. Eisenhauer. "Wir hoffen damit einen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen zu leisten", ergänzt Dr. Müller. Bis eine solche Methode ein Standardverfahren wird, sind allerdings noch einige Studien notwendig, die im Rahmen des Projektes OSTEOLABS nun begonnen werden.