Da Valentinstag ist, sollten Männer aus gegebenem Anlass ihr Essverhalten durchleuchten, um im Schlafzimmer voll funktionsfähig zu sein. Zu dieser Annahme berechtigt nun eine Studie, die besagt, dass Erektionsstörungen durch Flavonoide verhindert werden können.
Wenn Erektionsstörungen vorliegen, kann dies stressbedingt sein – die häufigste Ursache findet sich jedoch im Zustand der versorgenden Gefäße. Die Risikofaktoren der erektilen Dysfunktion ähneln daher Faktoren anderer kardiovaskulären Erkrankungen, wie der koronaren Herzkrankheit oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Wer sich nicht ausreichend bewegt, sich falsch ernährt oder raucht, riskiert demnach nicht nur einen frühzeitigen Tod, sondern auch schon zu Lebzeiten im Sexualverhalten eingeschränkt zu sein.
Der Effekt einer mediterranen Diät auf Erkrankungen des Herzkreislaufsystems ist bereits hinreichend untersucht worden und wird häufig unter anderem auf den Gehalt von Flavonoiden – bestimmte Verbindungen, die sich in Obst und Gemüse, aber auch in Rotwein finden – zurückgeführt. Die Vermutung legt daher nahe, dass dieser Effekt auch im Falle der erektilen Dysfunktion zu erwarten ist, auch wenn dazu bisher noch keine Studien vorliegen. Forscher aus Großbritannien und den USA haben es sich nun zur Aufgabe gemacht, diesen Zusammenhang im Rahmen einer Studie (Doi: 10.3945/ajcn.115.122010) explizit zu untersuchen.
Dazu instruierten sie eine Gruppe von mehr als 25.000 Männern mittleren Alters über 10 Jahre lang Fragen zu ihren Essgewohnheiten und zur Zufriedenheit mit ihrer Leistung im Schlafzimmer zu beantworten. Wie die Forscher erwartet hatten, konnten sie einen signifikanten Unterschied bei der Auftretenswahrscheinlichkeit von erektiler Dysfunktion im Zusammenhang mit der Aufnahme häufiger Vertreter der Flavonoide in der Nahrung feststellen. Im Vergleich zu den 20 Prozent der Männer mit der geringsten Aufnahme von Flavonoiden, klagten die Teilnehmer im oberen Fünftel neun bis elf Prozent seltener über Erektionsstörungen. Dieser Zusammenhang blieb auch dann noch sichtbar, nachdem die Wissenschaftler eventuelle verzerrende Effekte durch andere Risikofaktoren statistisch ausgeschlossen hatten.
Ein vergleichbarer Effekt auf das Risiko ließe sich den Autoren zufolge mit zwei bis fünf Stunden mäßiger körperlicher Betätigung pro Woche erreichen. Männern, die sich ernsthaft Sorgen machen, wird allerdings eine Flavonoiden-reiche Diät in Kombination mit körperlicher Aktivität empfohlen.
Text: esanum/ wt
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