Ein schwaches Herz gilt in der Bevölkerung nach wie vor als Indiz für Altersschwäche. Auch die Krankenkassen und die Politik wollen die sogenannte neue Volkskrankheit lediglich mit Medikamenten in den Griff bekommen. Warum aber rein pharmakologische Errungenschaften nicht ausreichen, um Patienten flächendeckend langfristig zu helfen, darüber spricht Dr. Michel Noutsias nach seinem Vortrag im Symposium "Herzinsuffizienz 360° - drei unterschiedliche Perspektiven" im Interview.
Obwohl neue Wirkstoffe wie Sacubtril/Valsartan neue Behandlungserfolge versprechen, fehle es dennoch an Prozessen, die Patienten auch nach einer Hospitalisierung unterstützen. Studien belegen, dass HI-Patienten die innerhalb von sieben Tagen erneut ärztliche Betreuung aufsuchen, eine wesentlich größere Überlebenschance haben. Modelle wie das der "Heart Failure Nurses" aus den Niederlanden, der UK und Dänemark, sollten demzufolge auch in Deutschland aufgebaut werden, um die Lücke zwischen Arzt und Patienten zu schließen.