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Neues Medikament schrumpft Tumoren bei Patienten mit Multiplen Myelom

Wissenschaftler der amerikanischen Mayo Klinik haben festgestellt, dass das experimentelle Medikament, LCL161, in der Lage ist, unser Immunsystem so zu stimulieren, dass es die Tumoren von Patienten mit multiplen Myelomen angreift und verkleinert.

Wissenschaftler der amerikanischen Mayo Klinik haben festgestellt, dass das experimentelle Medikament, LCL161, in der Lage ist, unser Immunsystem so zu stimulieren, dass es die Tumoren von Patienten mit multiplen Myelomen angreift und verkleinert.

Das Multiple Myelom ist eine Form von Blutkrebs, bei dem die Plasmazellen unseres Immunsystems maligne entarten und zu Krebszellen werden. Sie sind die weißen Blutkörperchen in unserem Körper, die normalerweise Antikörper produzieren, um Infektionen zu bekämpfen. Anstelle der nützlichen Antikörper, produzieren und sezernieren die Krebszellen jedoch große Mengen eines einzigen Antikörpers, welcher sich dann im Körper anreichert und Nierenprobleme sowie Infektionen verursacht.

Das im Rahmen der Studie untersuchte Präparat LCL161, wurde ursprünglich einmal entwickelt, um Tumorzellen direkt im Körper anzugreifen und abzutöten. Die amerikanischen Wissenschaftler stellten im Mausmodell jedoch fest, dass das Medikament die Tumorzellen nicht direkt eliminiert, sondern diese in erster Linie für das Immunsystem sichtbar macht. Ist das einmal passiert, erkennen unsere Leukozyten die fehlgeleiteten Zellen und zerstören diese. LCL161 zerstört Tumorzellen auf indirektem Wege, indem es unsere Abwehrkräfte auf sie aufmerksam macht.

Künftig soll LCL161 in Kombination mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor getestet werden

Basierend auf ihren neuen Erkenntnissen planen die Mayo Clinic-Forscher eine klinische Studie, die LCL161 in Kombination mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor testet. Letztere sind mittlerweile in der Krebs-Behandlung weit verbreitet und es wäre interessant zu sehen, ob ihre Kombination mit LCL161 möglicherweise eine neue Behandlungsoption darstellen könnte.

Chesi erklärt, dass bereits vor zehn Jahren ein Modell entwickelt wurde, um in präklinischen Studien mit großer Genauigkeit vorherzusagen, welche Medikamente tatsächlich auch in der Klinik funktionieren könnten. Dieses Modell war maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Forscher dafür entschieden, das experimentelle Therapeutikum vor allem an Patienten mit multiplem Myelom zu testen. Hier versprach es nämlich die besten Ergebnisse.

Diese Forschungsarbeit unterstreicht einmal mehr die Tatsache, dass es in der Wissenschaft nicht immer ausreicht, die Wirkungen von Medikamenten in einer Zellkultur zu überprüfen. Die Feststellung, dass LCL161 gegen multiple Myelome wirksam ist, deutet darauf hin, dass möglicherweise ähnliche Medikamente eine breitere klinische Wirksamkeit haben als bisher in präklinischen Experimenten angenommen wurde.