Wissenschaftler der Yale Universität haben Ausschau nach einer neuen Waffe gegen die Antibiotikaresistenz gehalten. Diese haben sie in der Tat gefunden – in einem Teich in Connecticut. Ihr Bericht ist in der neusten Ausgabe des Journals Scientific Reports zu lesen.
Ein Virus namens Bacteriophage, gefunden im Dodge Pond in East Lyme, attackiert ein häufiges multi-resistentes bakterielles Pathogen namens Pseudomonas aeruginosa, welches zu letalen Infekten bei immunsupprimierten Patienten führen kann. Das Virus lagert sich auf der Zellmembran an, wo die Antibiotika bei antibiotikaresistenten Infektionen aus der Zelle gepumpt werden. Das Virus greift in ein System ein, das Bakterien evolutionär entwickelt haben, um sich vor Antibiotika zu schützen. Die Anwesenheit des Virus macht den Pumpmechanismus des Bakteriums weniger effizient. Folglich wird das Bakterium wieder anfällig gegenüber bestehenden Antibiotika.
“Wir waren auf der Suche nach natürlichen Produkten, die für die Bekämpfung von wichtigen Pathogenen brauchbar sind“, sagt Paul Turner, Professor der Abteilung für Ökologie und evolutionäre Biologie. “Das schöne an diesem Virus ist, dass er an eine Stelle bindet, die pathogen ist. Durch die Infektion mit dem Virus können die befallenen Zelle sensitiver gegenüber herkömmlichen Antibiotika werden.”
Das Virus könnte uns dabei helfen, unsere limitierte Anzahl von wirksamen Antibiotika zu erhalten.
Die Therapie mit dem “Phagen” sollte in Kombination mit Antibiotika verwendet werden, um die gefährlichen P.aeruginosa Infektionen zu bekämpfen. Betroffen von P. aeruginosa sind zum Beispiel Patienten mit schweren Verbrennungen, chirurgischen Wunden, zystischer Fibrose und anderen Zuständen, die die Immunabwehr heruntersetzen.
Professor Turner stellt zusätzlich in Ausblick, dass es auch andere Phagen gäbe, die Bakterien bekämpfen könnten, die zu ökonomischen Verlusten in der Landwirtschaft und Kontaminationen von Rohren und Werkzeugen in der Ernährungsindustrie führen.