Eine neulich im Cell Host and Mircobe veröffentliche Studie hat einen Link zwischen einer Obstipation und einer Herpes-Infektion hergestellt und könnte Patienten helfen, die unklare Beschwerden im gastrointestinalen Trakt haben.
Herpes-Infektionen können diffus auftreten und fast alle Körperorgane betreffen. Mehrere Patienten berichteten über Symptome wie Obstipationen und Harnstau, der dahinterliegende Mechanismus blieb jedoch unbekannt.
Professor Akiko Iwasaki und sein Team von der Yale University, haben im Tiermodell die Effekte des Herpes-simplex-Virus Typ 1 auf den Organismus untersucht.
Die Ergebnisse waren vielseitig und zum Teil überraschend. Es wurde festgestellt, dass sich der Herpes-Virus von den Genitalien aus entlang der Nerven des Rückenmarks verbreitet, und danach die Nervenplexus im Kolon befällt und abtötet. Demzufolge entsteht ein paralytischer Ileus im denervierten Kolon, was zu einem Ernährungstau führt.
Während die Maus auf eine andere Art als der Mensch von dem Herpes-Virus beeinträchtigt wird, haben die Experimente immerhin neue Krankheitsprozesse enthüllt.
“Die wichtigste Erkenntnis der Studie ist der Befall der Nervenplexus im Kolon und die dadurch entstehenden kleinen Lähmungen entlang des gastrointestinalen Trakts”, so Prof. Iwasaki. “Andere Viren der Herpes-Familie wie die der Cytomegalie, der Epstein Barr und der Windpocken, wurden auch im Kolon von Patienten entdeckt, die unter chronischer Obstipation unklarer Genese leiden. Demzufolge müssen Ärzte an Virusinfektionen denken, wenn sie Patienten haben, die an Verstopfung leiden.“
Diese Entdeckung zeigt, wie wenig wir über den Einfluss verschiedener Viren auf den Körper wissen. In anderen Studien wurde sogar ein Zusammenhang zwischen Virusinfektionen und Krebsentstehung festgestellt.