Ärzte aus Deutschland und sechs anderen europäischen Staaten wollen die Rehabilitation für ältere Herzinfarktpatienten mit Hilfe einer internationalen Studie verbessern. Dafür werden die in den Ländern bestehenden Reha-Maßnahmen und ihre Erfolge miteinander verglichen, wie Mediziner des Instituts für Herzinfarktforschung (IHF) am Freitag in Ludwigshafen mitteilten. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Therapie und der Kostenstruktur abgeleitet werden.
Das IHF ist die einzige deutsche Einrichtung, die an der auf vier Jahre angelegten Studie “EU-CaRe” teilnimmt. Dabei werden acht Forschungseinrichtungen je 220 Reha-Patienten im Alter über 65 Jahre unter die Lupe nehmen. “Zu dieser Patientengruppe gibt es bislang wenig wissenschaftliche Daten”, sagte der Vize-Direktor der Stiftung IHF, Uwe Zeymer. Die Gruppe werde aber wegen der demografischen Entwicklung künftig den Großteil der Patienten ausmachen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten international als Todesursache Nummer eins. Allein in Rheinland-Pfalz sterben nach Angaben von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) pro Jahr etwa 18 500 Menschen daran. Aus Sicht des Landes gehe es darum, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und eine mögliche Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern. Die EU fördert die Studie mit 6,4 Millionen Euro.
Text: dpa /fw
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