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Nachfrage nach Hausgeburten kann nicht erfüllt werden

Die Zahl der außerklinischen Geburten in Berlin nimmt ab. Das liegt aber nicht daran, dass das Interesse daran gesunken ist. Stattdessen kann die Nachfrage nicht erfüllt werden.

Die Zahl der außerklinischen Geburten in Berlin nimmt ab. Das liegt aber nicht daran, dass das Interesse daran gesunken ist. Stattdessen kann die Nachfrage nicht erfüllt werden.

Schwangere Frauen haben das Recht, den Geburtsort ihrer Kinder frei zu wählen. Manche Frauen möchten statt im Krankenhaus lieber zu Hause oder in einem Geburtshaus gebären. Doch inzwischen können die Hebammen die Nachfrage in der Hauptstadt nach außerklinischen Entbindungen nicht mehr erfüllen, wie der Berliner Hebammenverband mitteilt. Die Zahl der außerklinischen Geburten nehme ab, obwohl insgesamt die Zahl der Geburten seit 2011 steigt.

Die Gründe dafür sind aus Sicht des Hebammenverbandes vielfältig. Unter anderem fehle Nachwuchs unter den Helfern in den Geburtshäusern. Zwar hätten steigende Berufshaftpflichtprämien manche Hebammen den Beruf an den Nagel hängen lassen. Aber ob an den Hausgeburten weniger oder gleich viele Hebammen mitwirkten, lasse sich nicht genau sagen.

Laut einem Bericht der Gesundheitsverwaltung aus dem vergangenen Jahr gab es in Berlin 2015 insgesamt 1408 außerklinische Geburten. Davon waren 347 Hausgeburten. Das sind weniger als 2014: Damals gab es 1466 außerklinische Entbindungen, darunter 388 Hausgeburten.

Bis vor einigen Jahren lag Berlin bei den außerklinischen Geburten deutlich über dem Bundesdurchschnitt von etwa 1,5 Prozent. Doch im Jahr 2013 sei die Geburtenzahl in diesem Sektor signifikant eingebrochen, heißt es im Basisbericht 2014/2015 der Gesundheitsberichterstattung Berlin.

Die Einstellung von Frauen zu Hausgeburten oder Geburtshäusern habe sich aber nicht gewandelt, sagte Susanna Rinne-Wolf vom Berliner Hebammenverband: "Ich glaube, es werden sogar teilweise mehr Frauen, die eine individuellere Geburtshilfe möchten und die sich Geburtshilfe und nicht Geburtsmedizin wünschen."