Das milde Wetter im Januar beschert Pollenallergikern in Berlin und Brandenburg bereits tränende Augen und Niesreiz. Seit rund einer Woche sei die Belastung durch Hasel- und Erlernpollen spürbar angestiegen, sagte Diplom-Meteorologe Thomas Dümmel von der Freien Universität. In den Fallen fänden sich bereits bis zu 20 Pollen. Wenn die Bäume in voller Pracht blühen, seien es aber in der Regel 100 bis 200. Seit mehreren Jahren sorgen die milden Winter dafür, dass Allergikern früher als sonst die Augen jucken oder Augen tränen. Dieses Jahr ist dabei aber kein besonders extremes. „Wir hatten auch schon Pollen im Dezember“, sagt Dümmel.
Nicht jedes Jahr müsse der Pollenflug-Kalender wegen ausgedehnterer Flugzeiten gleich umgeschrieben werden, ergänzte er. „Doch der Trend setzt sich klar fort. Vor allem die Birke blüht immer früher und länger.“ Der neue Pollen-Patientenkalender für die Region soll in Kürze fertig werden.
Seit vielen Jahren bieten die FU-Meteorologen ihren Pollenservice kostenlos an. Doch die Bedingungen werden schwieriger. So fiel der einzige Pollenfallen-Standort im Osten der Stadt, auf dem Planetarium in Prenzlauer Berg, wegen der Sanierung des Gebäudes weg. „Wir hoffen, dass wir die Falle dort Ende des Jahres wieder in Betrieb nehmen können“, sagt Dümmel. Allerdings sei der bisherige Sponsor weggebrochen. „Aber wir machen weiter so gut es geht.“
Text: dpa/fw