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Mortalität bei Patienten mit chronischem Fatigue-Syndrom (CFS)

Eine neue Studie untersucht die Mortalität bei Patienten mit chronischem Fatigue-Syndrom. Allein der Name “chronisches Fatigue Syndrom” (CFS) lädt dazu ein die Erkrankung hinter der Bez

Eine neue Studie untersucht die Mortalität bei Patienten mit chronischem Fatigue-Syndrom.

Allein der Name “chronisches Fatigue Syndrom” (CFS) lädt dazu ein die Erkrankung hinter der Bezeichnung zu unterschätzen. Dabei sind viele Patienten in ihrem täglichen Leben durch die Symptome ihrer Erkrankung extrem belastet: schon nach geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung kann es zu anhaltenden Erschöpfungszuständen kommen. Begleitet wird die Erschöpfung oft durch eine Vielzahl körperlicher Symptome, wie druckschmerzhafte Lymphknoten, Kopfschmerzen oder Muskel- und Gelenkbeschwerden. Zusätzlich leiden Patientin unter Schlafproblemen und Störungen der Konzentration, sowie des Gedächtnisses. Meist durchlaufen Patienten diverse diagnostische Schritte, bevor ihnen “chronische Müdigkeit” attestiert werden kann.  CFS ist eine klinische Diagnose, die nach Ausschluss relevanter Differentialdiagnosen gestellt werden kann und zu den somatoformen Störungen gezählt wird.

Ursache von CFS noch nicht geklärt – eventuell kommt es zu Immunveränderungen

In Deutschland leiden rund 0,3 Prozent der Menschen an einem CFS. Vor allem 20-45 Jährige und mehr Frauen als Männer sind betroffen. Die Ursachen der Krankheitsentstehung sind zwar noch nicht genau geklärt, aber anscheinend kommt es bei den Betroffenen zu Veränderungen des Immunsystems. Auslöser könnten Infektionen oder eventuell auch Impfungen sein.

Bisher keine effektive Therapie

Bisher gibt es noch keine effiziente Therapie für das CFS. Verschiedene Formen der Psychotherapie können dazu beitragen, dass Patienten besser mit ihren Symptomen umzugehen lernen. Andere Behandlungsansätze, wie eine medikamentöse antidepressive Therapie, scheinen unwirksam zu sein.

Sterben CFS-Patientin eher an Krebs oder Herzversagen?

Der hohe Leidensdruck der Patientin und das Fehlen einer suffizienten Behandlungsmöglichkeit führen dazu, dass einige Betroffene wiederholt medizinische Diagnostik einfordern. Man könnte spekulieren, dass diese Patientin durch eine verbesserte Prävention gesünder sind und länger leben als Vergleichspersonen ohne CFS. Allerdings haben Fallstudien das Gegenteil gezeigt: Patientin mit CFS schienen eher an Krebs, Herzversagen oder durch Suizid zu sterben.

Bisher größte Studie untersucht Mortalität von CFS-Patientin systematisch

Um die Frage nach der Mortalität bei Patienten mit CFS systematisch zu untersuchen, führten Roberts und Kollegen eine retrospektive Kohortenstudie (DOI: //dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(15)01223-4)  anhand von zwei verschiedenen Registern durch: sie werteten Daten aus dem South London and Maudsley NHS Foundation Trust Biomedical Research Centre (SLaM BRC), sowie aus dem Clinical Record Interactive Search (CRIS) Register über einen Zeitraum von sieben Jahren aus. Die Forscher berechneten standardisierte Mortalitätsraten (SMR) von CFS-Patientin im Vergleich zu einer Gruppe ohne CFS, die nach Alter und Geschlecht gematched wurde. Insgesamt wurden 2147 CFS-Fälle in die Studie eingeschlossen.

Bei CFS-Patientin ist Gefahr für Suizid erhöht

Die Forscher stellten keinen Unterschied zwischen CFS-Patienten und der Vergleichsgruppe hinsichtlich der Gesamt-Mortalität fest. Ebenso schienen CFS-Patienten nicht eher an Krebs zu sterben als altersgleiche Geschlechtsgenossen ohne CFS. Allerdings stellten Roberts und Kollegen fest, dass die Suizid-spezifische Mortalität bei CFS-Patientin signifikant erhöht war (SMR 6,85; 95 Prozent KI 2,22-15,98; p=0,002). Die Forscher schließen aus ihren Ergebnissen, dass es wichtig ist bei CFS-Patientin Suizidalität offen zu explorieren, da die Gefahr der Selbsttötung deutlich erhöht ist.

Mögliche Confounder wurden nicht berücksichtigt

Roberts und Kollegen haben mir ihrer Studie einen wichtigen Beitrag zu der Behandlung von CFS-Patientin geliefert. Das Team hat die bisher größte Studie zur Mortalität bei CFS-Patientin vorgelegt. Allerdings merken die Forscher selbstkritisch an, dass die Stichprobengröße noch höher angesetzt werden müsste, um zum Beispiel Subgruppen unter den Patienten zu bilden. Außerdem ließe eine größere Studiengruppe eine weitere Aufschlüsselung und Untersuchung verschiedener spezifischer Mortalitätsraten zu. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das gewählte Studiendesign nicht zulässt für bestimmte Confounder, wie BMI oder Nikotin-Konsum, zu kontrollieren.
Trotz kleinerer Schwächen kann die neue Studie dazu führen, dass Patientin mit “chronischer Müdigkeit” zukünftig in Bezug auf ihren Leidensdruck ernster genommen werden.

Text: esanum / kme

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