In einem Dürregebiet von Somalia sind innerhalb von zehn Tagen mindestens 28 Menschen an Cholera oder anderen schweren Durchfallerkrankungen gestorben.
Seit Anfang April habe es in der halbautonomen Region Somaliland mindestens 411 Krankheitsfälle gegeben, erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Mittwoch. Die Opfer seien Kinder und Erwachsene, die bereits vom Hunger geschwächt waren und verunreinigtes Wasser getrunken hatten.
"Diese Epidemie ist beängstigend, weil die Menschen in Somaliland bereits von der Dürre und dem Mangel an Nahrungsmitteln geschwächt sind", erklärte Abdirasaq Ali Duran, ein örtlicher Mitarbeiter der Hilfsorganisation. In der Nachbarregion Puntland gab es demnach seit Anfang des Jahres 1600 Fälle von Cholera und schwerem Durchfall, 57 Menschen starben. Hungernde sind besonders anfällig für Krankheiten wie Durchfall, weil ihr Immunsystem bereits geschwächt ist.
In dem Krisenstaat am Horn von Afrika herrscht eine schwere Dürre. Mehr als sechs Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Bei einer Hungersnot 2011 kamen nach UN-Angaben mehr als 250 000 Menschen ums Leben.