Die Zahl der registrierten Todesfälle in Deutschland durch besonders verbreitete Herzleiden ist einem Bericht zufolge leicht gestiegen. Unter anderem an Erkrankungen der Herzklappen, an Rhythmusstörungen, Herzschwäche und Infarkten erlagen im Jahr 2015 rund 221.000 Menschen.
Das geht aus dem Deutschen Herzbericht 2017 hervor, den Experten am Mittwoch in Berlin vorstellten. Ein Jahr zuvor hatte der Wert bei rund 208.000 gelegen. Der Anstieg spiegelt sich auch in Berechnungen pro 100.000 Einwohner wieder. Der Einfluss der alternden Bevölkerung wurde bewusst herausgerechnet.
Einen "dominierenden Einfluss" auf die Sterblichkeit hätten die koronare Herzkrankheit, die zum Herzinfarkt führen kann, und die Herzschwäche, teilte die Deutsche Herzstiftung mit, die den Bericht jedes Jahr mit den ärztlichen Fachgesellschaften für Kardiologie, Herzchirurgie und Kinderkardiologie herausgibt. Ein möglicher Grund für den Anstieg könnten mehr und spezifischere Totenschein-Diagnosen sein, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Thomas Meinertz, der Deutschen Presse-Agentur.
Im Langzeitvergleich zeigt sich allerdings, dass heute deutlich weniger Menschen an Krankheiten des Herzens sterben als noch in den 1990er Jahren. Das wird unter anderem mit weniger Rauchern sowie besserer Diagnostik und Therapie begründet. Dennoch sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch immer die häufigste Todesursache in Deutschland.