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Mehr Handlungsbedarf gegen Hepatitis erforderlich

Unter dem Motto "Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!" findet am 28. Juli 2019 der Welt-Hepatitis-Tag der WHO statt. Die Deutsche Leberstiftung informiert aus diesem Anlass über die Möglichkeit und die Voraussetzungen einer Elimination der Virushepatitis in Deutschland.

"Wir müssen weiter umfassend über Virushepatitis informieren."

Unter dem Motto "Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen!" findet am 28. Juli 2019 der Welt-Hepatitis-Tag als offizieller Gesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt. Die Deutsche Leberstiftung informiert aus diesem Anlass über die Möglichkeit und die Voraussetzungen einer Elimination der Virushepatitis in Deutschland.

Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leben weltweit etwa zwischen 300 und 400 Millionen Menschen mit einer Hepatitis B oder einer Hepatitis C. In Deutschland geht man davon aus, dass etwa 250.000 Menschen chronisch mit dem Hepatitis C-Virus infiziert sind und sich bei ca. 200.000 bis 400.000 erwachsenen Menschen Hinweise auf eine chronische HBV-Infektion finden.

Im Jahr 2016 hat die WHO für die Hepatitis B und Hepatitis C bis 2030 weltweit Ziele zur Elimination gesetzt. Über 190 Mitgliedsstaaten der WHO haben sich verpflichtet, der Virushepatitis im eigenen Land den Kampf anzusagen.

Auch Deutschland beteiligt sich. Im April 2016 hat die Bundesregierung die Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen ("BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend") beschlossen, die bis 2030 Hepatitis B und C wie auch HIV und andere Infektionskrankheiten erfolgreich bekämpfen will.

Nach den aktuellen Zahlen rechnet die WHO aber nicht damit, dass Deutschland das für 2030 gesteckte Eliminationsziel erreichen kann. Die ersten gesetzten Ziele wurden hier nicht erreicht. Grund ist vor allem die hohe Dunkelziffer nicht erkannter Fälle. Es ist davon auszugehen, dass viele Betroffene in Deutschland nichts von ihrer Erkrankung wissen.

"Das Thema geht uns alle an."

"Wir müssen weiter umfassend über Virushepatitis informieren, um das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu vergrößern. Lebererkrankungen können wirklich jeden treffen. Das Thema geht uns also alle an", betont Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

Prof. Dr. Michael P. Manns erläutert die Situation: "In Deutschland haben wir einen sehr guten Therapiezugang, aber das allein ist für eine Elimination nicht ausreichend. Wir brauchen mehr Tests. Dabei sind auch niedrigschwellige Test- und Therapieangebote wichtig, um alle Betroffenen zu erreichen. Andere europäische Länder zeigen, dass diese Maßnahmen, wenn sie konsequent und konzertiert durchgeführt werden, zum Erfolg führen können." 

Er appelliert an die Verantwortlichen: "Es wäre fahrlässig, wenn wir die Möglichkeiten, die wir in Deutschland haben, nicht nutzen würden, um die Virushepatitis hierzulande zu eliminieren. Die Deutsche Leberstiftung wird ihren Teil sehr gern dazu beitragen."