Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) fordert eine stärkere Forschungsförderung für den Pharmamittelstand. Um Forschung und Entwicklung in Deutschland zu halten, müssten die Mittelständler der Branche dabei besser unterstützt werden, sagte Michael Vassiliadis im Rahmen der Landesbezirksdelegiertenkonferenz am Samstag in Fellbach.
Großen Konzernen wie Roche oder Boehringer Ingelheim helfe eine steuerliche Förderung. Aber kleinere Unternehmen bräuchten mehr Unterstützung. Denkbar seien Cluster, in deren Rahmen Forschungstätigkeiten gebündelt würden. Eine solche Initiative wäre Aufgabe der Bundesregierung, sagte Vassiliadis. Aber auch die Landesregierung müsse das unterstützen.
Pharmafirmen gingen in der Forschung große Risiken ein. Insbesondere kleinere Firmen seien auf Kooperationen angewiesen. Baden-Württemberg ist den Angaben zufolge mit 125 Unternehmen der größte Pharmastandort Deutschlands. Jeder vierte Beschäftigte der Branche in Deutschland ist im Südwesten angestellt - insgesamt rund 28 000 Menschen. 80 Prozent der Betriebe beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter.
Die IG BCE hat in Baden-Württemberg allerdings den niedrigsten Organisationsgrad bundesweit. Hierzulande kommt die Gewerkschaft auf 46 000 Mitglieder in 482 Betrieben der Branchen Chemie, Pharma, aber auch bei Rohstofflieferanten für die Autoindustrie.