Bauchspeicheldrüsenkrebs ist einer der Tumore, die nur schwer zu behandeln sind. Die Mortalität ist hoch.
Fälle von Pankreaskrebs nehmen nach Beobachtungen von Medizinern stetig zu. 2014 wurden in Deutschland insgesamt rund 17 000 neuerkrankte Patienten registriert, sagte Robert Jaster, Forschungslaborleiter an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Rostock.
Nach Studien sei bei Männern seit dem Jahr 2000 die Sterberate für diesen Tumor von 7,6 auf 8,0, bei Frauen von 5,0 auf 5,6 pro 100 000 Personen gestiegen. Dies habe mit der gestiegenen Lebenserwartung zu tun. Rauchen und Übergewicht spielten bei der Entstehung aber eine wichtige Rolle. Rund 30 Gene, die sich im Laufe eines Lebens verändern könnten, würden mit diesem Tumor in Verbindung gebracht.
Bei der Häufigkeit stehe dieser Krebs an 10. Stelle, bei der Sterblichkeit dagegen an 4. Stelle. „Der Pankreaskrebs ist einer der am schwersten zu operierenden Tumore“, sagte Bettina Rau, leitende Oberärztin der Rostocker chirurgischen Uniklinik. Trotz Fortschritte etwa mit ausgedehnteren chirurgischen Eingriffen in Kombination mit neuen Chemotherapien und Bestrahlungen bleibe es bei einer eher ungünstigen Prognose. Dieser Tumor sei schwierig zu diagnostizieren und werde meist erst spät entdeckt, wenn er schon weit fortgeschritten ist. Zudem streue er früh und aggressiv. Die Pankreaschirurgie sei eine Hochrisikochirurgie und sollte nur in Zentren mit viel Erfahrung erfolgen. Die Uniklinik Rostock gehöre dazu, sagte Rau.
Dagegen hätte sich die Behandlung der akuten und chronischen Pankreasentzündung verbessert, sagte Jaster. Davon seien jeweils mehrere 10 000 Patienten im Jahr betroffen. Bei der extrem schmerzhaften, akuten Verlaufsform gelten Gallensteinerkrankungen und übermäßiger Alkoholgenuss als Hauptursachen. Bei rund 20 Prozent der Betroffenen nimmt die akute Entzündung einen sehr schwerwiegenden bis tödlichen Verlauf. „Das ist eine sehr hohe Todesrate für eine gutartige Erkrankung“, sagte Rau.
Bei der chronischen Variante spiele jahrelanger Alkoholkonsum die Hauptrolle. Zu beachten sei eine große Zahl von Patienten, die unter einer chronischen Entzündung leiden, ohne es zu wissen. Die Krankheit beginne schleichend und mache sich erst mit zunehmenden Schmerzen, Verdauungsstörungen und Diabetes bemerkbar. Zwar gebe es einen Punkt, ab dem diese Veränderungen nicht mehr umkehrbar sind. „Aber Aufhören mit Alkoholtrinken ist immer eine gute Idee“, sagte Jaster.
Text: dpa /fw