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Mark Zuckerberg löst Impf-Debatte aus

Mit einem Foto hat der frisch gebackene Vater und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Impfgegner gegen sich aufgebracht. Der 31-Jährige Gründer des sozialen Netzwerks teilte auf seiner eigenen Seite e

Mit einem Foto hat der frisch gebackene Vater und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Impfgegner gegen sich aufgebracht.

Der 31-Jährige Gründer des sozialen Netzwerks teilte auf seiner eigenen Seite ein Foto von sich mit seiner Tochter Maxima. Auf diesem Bild wartet er offenbar – wie Millionen von anderen Vätern und Müttern auch bei den ersten Impfungen ihrer Kinder – auf die Impfung seines Babys. Er kommentierte das Foto mit “Doctor’s visit — time for vaccines!” Zeit für Impfungen also.

Während die meisten Nutzer Zuckerbergs Schritt begrüßen, seine Tochter impfen zu lassen, gibt es auch die obligatorischen Impfgegner, die behaupten, dass Impfungen generell gefährlich seien und beispielsweise “mehr Menschen töten als helfen würden.” Die Diskussion zieht sich inzwischen durch die sozialen Netzwerke. Fast 33.000 Mal wurde das Zuckerberg-Posting inzwischen geteilt.

Deutschland durchlief im vergangenen Jahr eine aufgeregte Impfdebatte, als es besonders in Berlin zu einem schweren Masernausbruch kam. Aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass immer noch zu wenige Kleinkinder gegen Masern geimpft sind. Galt bisher der Osten Deutschlands als weitaus impffreundlicher als die westlichen Bundesländer, zeigen die Zahlen des RKI jetzt genau das Gegenteil. Dabei sieht es in Ostdeutschland noch schlechter aus als im Westen. In Ostdeutschland sind die Impfquoten gewöhnlich immer noch höher als im Westen, weil es in der DDR für viele Krankheiten eine Impfpflicht gab.

Osten hat geringe Impfquote bei Masern

Nur rund 87 Prozent der Einjährigen in Deutschland haben nach RKI-Angaben eine erste Impfdosis gegen Masern erhalten. Das Ziel von 95 Prozent sei davon noch weit entfernt, heißt es im Epidemiologischen Bulletin des Instituts aus dem Januar. In den alten Bundesländern liegt die Quote in dieser Altersgruppe mit rund 88 Prozent über der in den neuen Bundesländern (rund 82 Prozent). Besonders schlecht ist die Impfquote in Sachsen mit 73,5 Prozent. Eine zweite Impfung sollten Kinder hierzulande nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission im Alter von 15 ‎bis 23 Monaten bekommen. Auch hier hinkt Deutschland dem Ziel hinterher. Im Bundesschnitt haben nur 71 Prozent der Kinder im Alter von 24 Monaten die zweite Dosis erhalten. Die Quote im Osten ist wiederum etwas niedriger als im Westen. Auch im Alter von drei Jahren sind erst 85 Prozent aller Kinder zum 2. Mal geimpft. Um die Masern weltweit auszurotten, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Impfquote von über 95 Prozent für die zweifache Masernimpfung in allen Altersgruppen.

Forscher stehen vor einem Rätsel

“Den West-Ost-Unterschied bei den Masern können wir noch nicht erklären, das muss weiter ‎untersucht werden”, sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Eine mögliche Ursache für die Zurückhaltung im Osten sei, dass Eltern dort zumindest in der Vergangenheit seltener mit ihren Kindern zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen sind. Bei diesen Untersuchungen würden Kinder in der Regel geimpft. Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es laut RKI auch bei der Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs. Hier ist das Ost-West-Verhältnis allerdings wieder umgekehrt. Die Quoten im Osten waren bei den 15- und bei den 17-jährigen Mädchen (rund 44 und 57 Prozent) durchweg höher als in den alten Ländern (rund 27 und 29 Prozent).

Erst im vergangenen Jahr hatte ein RKI-Bericht über die Impfquoten von Schulanfängern im Jahr 2013 deutliche Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern gezeigt. Laut dem Bericht waren Kinder in Westdeutschland seltener gegen Masern, Mumps, Röteln und andere Krankheiten geimpft als Gleichaltrige in Ostdeutschland.

Text: V. Thoms mit dpa

Foto: Frederic Legrand – COMEO / Shutterstock.com