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... als arm und krank. Letzteres verkürzt die Lebenszeit nämlich messbar: Menschen mit einem geringeren sozialen Status sterben viele Jahre früher als sozial besser gestellte Menschen. Die Gründe dafür sind jedoch vielfältiger als es den Anschein hat.

Menschen mit geringem sozialem Status sterben Jahre früher

... als arm und krank. Letzteres verkürzt die Lebenszeit nämlich messbar: Menschen mit einem geringeren sozialen Status sterben viele Jahre früher als sozial besser gestellte Menschen. Die Gründe dafür sind jedoch vielfältiger als es den Anschein hat.

Menschen mit geringerem sozialem Status sterben viele Jahre früher als sozial besser gestellte Menschen. Dies konstatiert das aktuell von Prof. Dr. Johannes Siegrist und Prof. Dr. Ursula M. Staudinger herausgegebene Papier mit dem Titel "Gesundheitliche Ungleichheit im Lebensverlauf“.

Die AutorInnen der in der Publikation veröffentlichten Beiträge untersuchen, welche Einflüsse in verschiedenen Abschnitten des Lebens zu dieser Ungleichheit beitragen und wie man diese mindern kann. Unterschiede in der Sterblichkeit durchziehen die gesamte soziale Schichtungsstruktur der Gesellschaft. Bereits die Mitglieder der zweithöchsten von fünf Einkommensschichten haben eine geringere durchschnittliche Lebenserwartung als die der obersten Schicht.

Dieser Trend setze sich auf jeder nachfolgenden Stufe der Einkommensdifferenzierung fort. Der Unterschied in der durchschnittlichen Lebenserwartung zwischen der niedrigsten und der obersten sozialen Schicht beträgt mehr als acht Jahre bei Männern und mehr als vier Jahre bei Frauen und ist einer der am besten gesicherten Befunde der epidemiologischen Forschung.

Die heute erschienene Leopoldina-Publikation "Gesundheitliche Ungleichheit im Lebensverlauf“ enthält Kurzfassungen von Beiträgen einer gleichnamigen Tagung, die im November 2018 in Berlin stattgefunden hatte. Dabei wurden drei Zielsetzungen verfolgt: Erstens sollten die Referentinnen und Referenten einen möglichst aktuellen und gesicherten Wissensstand vorstellen. Dazu wurde Expertise aus verschiedenen Disziplinen einbezogen, insbesondere der Epidemiologie, der Soziologie, der Psychologie und der Ökonomie.

Zweitens sollte der wissenschaftliche Diskurs im Vordergrund stehen. Unter anderem thematisieren die Beiträge deswegen ungelöste Fragen und Widersprüche bezüglich der Kausalität von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit.

Drittens lag ein Fokus auf der Perspektive des Lebensverlaufes. Dabei gehen die AutorInnen der Frage nach, in welchem Lebensabschnitt in Abhängigkeit von der sozialen Lage welche Weichen für Gesundheit und Krankheit gestellt werden.

Quelle: Leopoldina-Forum Nr.2: „Gesundheitliche Ungleichheit im Lebensverlauf ‒ Neue Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung für die Prävention“, Hrsg.: Johannes Siegrist und Ursula M. Staudinger, ISBN 978-3-8047-4034-1, 58 Seiten.