Ziel ist es, dass das neue Organ möglichst lange funktioniert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert wird, teilte die MHH am Montag in Hannover mit.
Davon profitieren könnten Patienten wie der sechsjährige Moses, der bisher mit seiner Mutter Katharina Lücke alle zwei Wochen aus dem hessischen Vellmar nach Hannover anreisen muss, nachdem ihm im Dezember 2015 eine Niere transplantiert worden war.
Zentraler Punkt des neuen MHH-Projektes ist die Einführung eines telemedizinischen Netzwerkes mit elektronischer Patientenakte, auf die Ärzte vor Ort zugreifen können. So können die regelmäßigen Untersuchungen künftig bei Moses Mediziner in Hessen statt in Hannover stattfinden. Der stellvertretende Direktor der MHH-Klinik für Pädiatrische Nierenerkrankungen, Lars Pape, sagte, lange Anfahrtswege könnten mit dem neuen Projekt vermieden und die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten verbessert werden.
Sportmediziner wollen außerdem individuelle Trainingstherapien entwickeln, die über eine App gesteuert und regelmäßig angepasst sollen. Darüber hinaus werden Psychosomatiker die Patienten unterstützen. An dem Projekt nehmen zunächst 1000 Patienten teil. Langfristig hoffen die MHH-Ärzte darauf, dass nach der vierjährigen Erprobung in Hannover das Modell in die Regelversorgung übernommen werden könnte.
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