Im Interesse der Betroffenen sei ein Arbeitskreis pathologisches Glücksspiel geplant, kündigte die Geschäftsführerin der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen, Andrea Hardeling an. Angebote zu Prävention, Jugendschutz, Beratung und Behandlungsmöglichkeiten sollen dabei vernetzt werden. Am Mittwoch tagt das Plenum der Landessuchtkonferenz in Potsdam mit rund 100 Teilnehmern.
Nach Schätzungen der Landesstelle haben etwa 7200 Brandenburger ein problematisches Verhältnis zum Glücksspiel, rund 6400 ein pathologisches. Die Betroffenen nehmen die negativen Folgen ihrer Sucht in Kauf, wie Verlust des Arbeitsplatzes und der Familie sowie zunehmende Schulden, sagte Hardeling. Spielsucht könne lange verheimlicht werden. “Den Spielern ist das nicht anzusehen oder zu riechen, wie beispielsweise bei Alkoholmissbrauch”, sagte sie.
Es sei für Spielsüchtige immer noch schwierig, selbst ihrer Sucht einen Riegel vorzuschieben. In staatlichen Spielbanken könnten sie sich sperren lassen. Das gelte bundesweit. “In Spielhallen gibt es diese Möglichkeit jedoch nicht”, kritisierte Hardeling. Hessen sei bislang das einzige Bundesland, in dem sich Spieler für den Besuch von Spielhallen selbst sperren lassen können.
In Brandenburg gibt es nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen ein Netz von 13 Beratungsstellen. Sie informieren über Hilfen.