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Kurswechsel bei der Pille danach wird positiv angenommen

Mehrere Frauen in der SPD-Fraktion haben den Kurswechsel von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei der rezeptfreien Pille danach begrüßt. Ein rezeptfreier Verkauf des Medikaments sei üb

Mehrere Frauen in der SPD-Fraktion haben den Kurswechsel von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei der rezeptfreien Pille danach begrüßt. Ein rezeptfreier Verkauf des Medikaments sei überfällig „und ein wichtiger Teil des Selbstbestimmungsrechts moderner Frauen“, erklärte die SPD-Gesundheitspolitikerin Martina Stamm-Fibich am Dienstag in Berlin. Allerdings forderte sie Gröhe auf, nicht nur Pillen mit dem Wirkstoff Ulipristal freizugeben, sondern auch die mit dem Wirkstoff Levonorgestrel, die preiswerter und viel besser erforscht seien.

Gröhe hatte bisher darauf bestanden, dass Frauen die Pille nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr nur auf Rezept und nach einer Beratung durch einen Arzt erhalten sollten. Nach einer Empfehlung des EU-Arzneimittelausschusses erklärte Gröhe am vergangenen Freitag: „Unser Ziel ist es, auch weiterhin eine gute Beratung (…) aus einer Hand sicherzustellen.“ Wenn diese „zukünftig nicht mehr zwingend durch einen Arzt vorgenommen werden muss, ist eine intensive Beratung auch in Apotheken der richtige Weg.“ Er wolle dann Frauenärzte, Apotheken und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einladen, gemeinsam Kriterien für eine gute Beratung zu entwickeln, erklärte Gröhe weiter.

Rund 400.000 Mal verschrieben Ärzte die Tabletten letztes Jahr in Deutschland. Im Jahr 2012 meldete das Statistische Bundesamt über 100 000 Schwangerschaftsabbrüche. Das von Gröhe freigegebene Präparat verursacht keine Abtreibung, sondern verhindert lediglich den Eisprung. Die World Health Organisation(WHO) fordert schon seit 2010 eine Freigabe der Pille ohne Rezept. In vielen Ländern der EU ist das Präparat mittlerweile rezeptfrei erhältlich. Mehrere Umfragen in der deutschen Bevölkerung zeigten zudem, dass eine Mehrzahl der deutschen für eine rezeptfreie Ausgabe der Pille danach ist.

Text und Foto: dpa /fw