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Kombinationstherapie gegen pulmonale Adenokarzinome

Kombination bewährter Krebsmedikamente als vielversprechende Strategie der Behandlung pulmonaler Adenokarzinome Lungentumoren gehören gleichzeitig zu den häufigsten als auch zu den gefährlichsten malignen Tumoren im Erwachsenenalter.

Kombination bewährter Krebsmedikamente als vielversprechende Strategie der Behandlung pulmonaler Adenokarzinome

Lungentumoren gehören gleichzeitig zu den häufigsten als auch zu den gefährlichsten malignen Tumoren im Erwachsenenalter. Typischerweise sind es Mutationen in bestimmten Genen, den sogenannten Präonkogenen, die eine Entartung der Zellen bewirken und zum unkontrollierten Wachstum sowie Funktionsverlust des Gewebes führen, welche für bösartige Tumoren charakteristisch sind. Mutationen in bestimmten Genen gehen überdies mit einer schlechteren Prognose einher. Ein solches Gen ist das KRAS-Gen. Adenokarzinome der Lunge, die diese Mutation tragen, gehören zu den aggressivsten Arten von Lungentumoren mit einer geringen Überlebenswahrscheinlichkeit für die Betroffenen. Letzteres liegt auch daran, dass es für diese Art von Tumoren bisher keine zielgerichtete Therapie gibt, diese daher mit herkömmlichen Chemotherapeutika behandelt werden.

Eine bedeutende Schwierigkeit bei der Behandlung von Tumoren besteht zusätzlich darin, dass die Zellen im Verlauf der Erkrankung weiter mutieren. Es bilden sich innerhalb eines Tumors Zellpopulationen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Unter dem Selektionsdruck, den die Chemotherapie darstellt, vermehren sich vor allem resistente Zellen. Das kann im Verlauf der Behandlung dazu führen, dass die Patienten nicht mehr auf ein zunächst wirksames Mittel ansprechen.

Eine Forschergruppe des spanischen Centro Nacional de Investigaciones Oncologicas untersuchte für eine in diesem Jahr im Fachjournal Nature Medicine veröffentlichte Studie die Kombination zweier bestehender Wirkstoffe bei der Bekämpfung besonders aggressiver Adenokarzinome im Tierexperiment.

Um dem Problem der Heterogenität der Zellen in ein und demselben Tumor zu begegnen, untersuchten die Forscher frühe Stadien der Tumorentwicklung, in dem der Differenzierungsprozess noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Sie implantierten an Menschen gewonnene Tumorzellen in genetisch modifizierte Labormäuse. Mithilfe von Genanalysen untersuchten sie die jeweiligen Gen- und Mutationsprofile der entarteten Zellen in den Adenokarzinomen. Hierbei stellten sie eine hohe Aktivität eines DDR1 genannten Gens bei vielen der untersuchten Zellen fest und wählten diese Eigenschaft als einen Angriffspunkt für die gezielte Therapie aus. Durch Kombination eines Dasatinib genannten selektiven Inhibitors des durch DDR1 kodierten Proteins mit Demcizumab, einem weiteren bereits in der Krebstherapie eingesetzten Antikörper, konnten sie im Vergleich zu üblichen Therapien eine deutlich stärkere Verminderung des Tumorgewebes oder zumindest ein signifikant verlangsamtes Wachstum erzielen. Durch die additiven Effekte der beiden Mittel ließ sich die Überlebenszeit der Versuchstiere beträchtlich steigern. Diesen Effekt wollen die Wissenschaftler auch für die Tumortherapie bei Menschen nutzbar machen.

Bevor eine solche Kombination jedoch für die Behandlung von Menschen zugelassen werden kann, muss sie zunächst noch eine Reihe klinischer Studien durchlaufen. Besonders vorteilhaft an der hier erprobten Strategie ist es daher, dass beide Mittel einzeln bereits zum Einsatz am Menschen zugelassen sind.