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Klonerfolg mit Affen wirft ethische Bedenken auf

Chinesische Forscher klonen zwei Affen, Forscher sprechen von einem Durchbruch. Doch die Sorge wächst, dass das Verfahren am Menschen angewendet werden könnte. Experten fordern neue Regeln.

Sorge um Anwendung der Klonmethode am Menschen 

Chinesische Forscher klonen zwei Affen, Forscher sprechen von einem Durchbruch. Doch die Sorge wächst, dass das Verfahren am Menschen angewendet werden könnte. Experten fordern neue Regeln.

Nach dem erfolgreichen Klonen von Affen in China wächst weltweit die Sorge um eine Anwendung der Methode bei Menschen. "Biologisch gesehen ist das neue Verfahren schon ein Schritt hin zum Menschen", erklärte Rüdiger Behr vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen. "Um es aber klar zu sagen, das Klonen von Menschen und allein der Versuch dessen sind in Deutschland verboten, und es wird auch global gesehen meiner Einschätzung nach überwiegend sehr kritisch gesehen." Dennoch plädieren Experten für eine Diskussion und neue Regeln zum Umgang mit derartigen Erbgut-Versuchen.

Rund 22 Jahre nach der Geburt des Klonschafs Dolly hatten chinesische Forscher erstmals mit derselben Methode Affen geklont. Die zwei mehrere Wochen alten Javaneraffen Zhong Zhong und Hua Hua seien gesund und entwickelten sich normal, hatte das Team um Quiang Sun von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai in einer Pressemitteilung berichtet. Obwohl diese Technik bei über 20 Tierarten wie Kühen, Schweinen und Hunden gelang, waren Forscher damit bislang an Affen gescheitert.

"Genau wie Dolly werden aber auch diese Affen kein vollständig gesundes Erbgut haben, so dass eine kritische Diskussion über eine Anwendung beim Menschen sicherlich eher befeuert als beruhigt wird", sagte Stefan Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster.

"Wir sind näher an Menschen als je zuvor", zitiert die New York Times den Experten Leonard Zon vom Boston Children’s Hospital. Dies werfe die Frage auf, wohin die Forschung gehen solle.

In China wurde der Durchbruch am Donnerstag zwar begrüßt, der Experte Wang Yue von der Universität Peking forderte aber, die gesetzlichen Vorschriften an die neuen Möglichkeiten anzupassen. Missbrauch müsse verhindert werden. "Das Parlament muss ein Gesetz und betreffende Regeln entwerfen, um den Anforderungen der Zeit zu entsprechen", schrieb der Experte in der Tageszeitung China Daily. "Technologie ist neutral, aber wir brauchen ein spezifisches Gesetz, um zu verhindern, dass Interessengruppen die Technologie missbrauchen."

Der Ko-Autor des Artikels, Pu Muming von Chinas Akademie der Wissenschaften, betonte, der Zweck der Forschung sei nicht, Menschen zu klonen. Mit dem Durchbruch würden aber "die technischen Hürden für das Klonen von Menschen ausgeräumt", zitierte ihn die Website der Zeitung "Zhongguo Qingnianbao". Doch hätten die Wissenschaftler nicht vor, das Klonen von Menschen zu erforschern. "Es gibt keine Pläne für das Klonen von Menschen."

Wie bei Dolly hatten die Forscher den Zellkern samt Erbgut von einer Zelle des Spendertiers in eine Eizelle übertragen, die zuvor entkernt wurde. Das Team setzte den sich daraus entwickelnden Embryo dann einer Leihmutter ein, die den Klon austrug. Es berichtete davon am Mittwoch im Fachblatt Cell. Zwar war schon 1999 ein Labor-Affe auf die Welt gekommen, der dieselben genetischen Informationen besaß wie ein Artgenosse. Das Klontier war jedoch aus der einfachen Teilung der befruchteten Eizelle im Labor hervorgegangen - ähnlich wie bei eineiigen Zwillingen.