Sie lauern im Gras oder in Büschen und beißen zu. Doch eine Expertin rät von Panik ab, denn Zecke ist nicht gleich Zecke.
Der Frühling ist da und mit den steigenden Temperaturen werden auch Zecken mobil. Mit ihren Stichen können sie die Erreger gefährlicher Krankheiten wie die Lyme-Borreliose übertragen. Die Expertin Dania Richter von der Technischen Universität Braunschweig rät jedoch von Panik ab. "Zecke ist nicht gleich Zecke, gesundheitliche Folgen für den Menschen in Deutschland kann nur der Biss des Gemeinen Holzbocks haben". Mit dem Stich könnten die Erreger der Borreliose übertragen werden, die unbehandelt zu Gelenk,- Herzmuskel und Nervenentzündungen führen können.
"Außerdem reagiert jeder Mensch anders", sagt die Biologin. Bei einigen führe ein Kontakt mit einer infizierten Zecke zur Krankheit, bei anderen hat er so gut wie keine Folgen. Ausschlaggebend sei auch, wie lange die Tiere Blut saugen, denn Lyme-Borrelien werden nicht sofort übertragen. "Von allen Blutsaugern saufen Zecken am längsten", sagt die Expertin. Ein Mückenstich dauere in der Regel wenige Sekunden, eine Zecke könne sich im schlimmsten Falle bis zu 14 Tage lang festkrallen.
Außerdem gebe es eine Reihe von Schutzmaßnahmen. Vor allem nach Spaziergängen und Wanderungen durch Wald und Flur sollten insbesondere Kniekehlen, Achseln, Nacken, Kopf nach Zecken abgesucht und die Tierchen möglichst schnell entfernt werden. Das müsse sehr sorgfältig geschehen, denn die Zecken seien nicht leicht auszumachen. "Manche sind kleiner als der kleinste Leberfleck."
Hilfreich sei auch angemessene Bekleidung. Zum Beispiel festes Schuhwerk und das Ziehen der Strümpfe über die Hosenbeine. Zecken lauerten ihren Wirten oft an Wegesrändern, im Gras oder in Büschen auf. "Sie fallen nicht von den Bäumen", sagte die Wissenschaftlerin."Gegen Borreliose gibt es keine Impfung, aber ein Antibiotikum zur Behandlung", so die Expertin. Neben der Borreliose könnten die Zecken in bestimmten Regionen Deutschlands auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Gegen FSME gebe es Impfungen.
Laut Gesundheitsministerium in Dresden gab es im vergangenen Jahr in Sachsen 2119 Fälle von Lyme-Borreliose, im Jahr davor waren es 1339. Bis zum März 2017 waren 61 Erkrankungen bekannt. Der Spitzenwert stammt aus dem Jahr 2006 mit mehr als 2200 Fällen.
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