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K.O.-Tropfen künftig durch Teststreifen feststellbar

Ein junges Forscherteam der Uni Bielefeld hat nun Teststreifen entwickelt, die K.O.-Tropfen detektieren können. Jeder kennt dieses Gefühl der Unbehaglichkeit  – man befindet sich in einer Dis

Ein junges Forscherteam der Uni Bielefeld hat nun Teststreifen entwickelt, die K.O.-Tropfen detektieren können.

Jeder kennt dieses Gefühl der Unbehaglichkeit  – man befindet sich in einer Diskothek und hat das Getränk für kurze Zeit aus den Augen gelassen. Nun kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass durch Fremdeinwirkung sogenannte K.O.-Tropfen, bestehend aus Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), in das Getränk gemischt wurden. Diese Substanz wird in Kombination mit Alkohol oftmals als Vergewaltigungsdroge eingesetzt, da infolgedessen die Wirkung intensiviert wird. Dies kann allerdings verheerende Folgen, wie zum Beispiel Atemstillstand, nach sich ziehen. Darüber hinaus erleichtert die Applikation der Substanz weitere kriminelle Akte, darunter auch Diebstahl.

Die ersten Symptome nach Verabreichung variieren individuell, bei einigen der Opfer treten schon nach zehn Minuten starke Schwindelgefühle und plötzliche Müdigkeit ein. Dagegen agieren andere Betroffene sehr euphorisch und hemmungslos, was den Tätern in dieser Situation zugutekommt. Schon bevor die Bewusstlosigkeit eintritt, sind die Opfer willenlos und stark beeinflussbar.

Betroffene berichten von Filmriss

Wenn die Betroffenen aus dem Rausch erwachen, berichten sie oftmals von einen sogenannten Filmriss. Das heißt, dass sie sich zum Beispiel nicht erinnern können, wie sie nach Hause gekommen sind, oder warum sie an jenem Ort erwachen. Ein Großteil der Leittragenden fühlt sich am nächsten Tag verkatert und assoziiert dies fälschlicherweise mit dem Alkoholkonsum der letzten Nacht. Was hier passiert, wird auch “Anterograde Amnesie” genannt  –  die Fähigkeit, sich neue Bewusstseinsinhalte zu merken, wird enorm eingeschränkt.

Seit Anfang des Jahres wurden an der Uni Bielefeld von zehn Studenten rund um Professor Dr. Jörn Kalinowski, Teststreifen entwickelt, die K.O.-Tropfen detektieren sollen. Die mit den Teststreifen erhobenen Werte, werden von einer App via Smartphone ausgewertet, die von dem jungen Forscherteam selbst programmiert wurde. Die Forschungsarbeit wurde auf dem iGEM-Wettbewerb 2015 erfolgreich vorgestellt. Das innovative Werk schaffte es bis ins Finale und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Somit erscheint die Hoffnung auf ein schnelles, mobiles und kostengünstiges Testverfahren, wie es bereits im Juli angepriesen wurde, durchaus berechtigt.

Text: esanum/ Daniela Feinhals

Foto: ChameleonsEye / Shutterstock.com