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Jugendstrafvollzugsanstalt öffnet Suchtstation

Junge Gefangene mit Drogenprobleme wurden bisher betreut, aber nicht therapiert. Im Jugendgefängnis in Regis-Breitingen soll ihnen jetzt geholfen werden.

Drogenprobleme sollen auch hinter Gittern angegangen werden

Junge Gefangene mit Drogenprobleme wurden bisher betreut, aber nicht therapiert. Im Jugendgefängnis in Regis-Breitingen soll ihnen jetzt geholfen werden.

Junge Gefangene mit Drogenproblemen können in Sachsen noch hinter Gittern eine Therapie machen. In der Jugendstrafvollzugsanstalt (JSA) Regis-Breitingen im Landkreis Leipzig wurde am Freitag eine Suchttherapiestation eröffnet.

Die Zahl der jungen Straftäter mit Drogenerfahrungen habe immer mehr zugenommen, sagte JSA-Leiter Uwe Hinz. Auswertungen hätten ergeben, dass zwei Drittel der jungen Gefangenen Suchtmittelerfahrungen haben, die Hälfte davon mit Crystal Meth. Darauf reagiere man mit der Suchttherapiestation.

Drogentherapie sei eigentlich nicht die Aufgabe des Justizvollzugs, sagte Justizminister Sebastian Gemkow (CDU). "Aber es gibt Fälle, in denen man mit der Therapie nicht bis nach der Haftentlassung warten sollte." Sachsen sei mit den Suchtstationen, die vom Freistaat finanziert werden, bundesweit Vorreiter. Eine weitere Station gibt es seit 2014 im Erwachsenen-Gefängnis in Zeithain.

Bislang seien junge Gefangene mit Suchtproblemen betreut, aber nicht therapiert worden, erläuterte Hinz. Eine Drogentherapie war nur nach der Entlassung außerhalb der Gefängnismauern möglich. Allerdings können Richter suchtkranke Straftäter von vornherein in den Maßregelvollzug in einer geschlossene Anstalt einweisen, wo ihre Sucht therapiert wird.

Die Station in Regis-Breitingen bietet elf Plätze. Für den Betrieb wurde extra Personal eingestellt. Eine Therapie dauert acht Monate.

"Es ist ein Riesenunterschied, ob man eine Therapie im Gefängnis macht oder draußen", sagt der Therapeutische Leiter Michael Spaeth. Es sei Realität in jedem Gefängnis der Welt, dass Drogen kursierten. "Das kann man nicht verhindern." Deswegen würden die jungen Häftlinge in der Suchttherapie strikt von den anderen Gefangenen getrennt.

Die Grünen im Landtag forderten die Einrichtungen weiterer Suchttherapiestationen, vor allem auch für weibliche Gefangene. Gemkow dürfe sich nicht auf der Vorreiterrolle ausruhen, erklärte die rechtspolitische Sprecherin Katja Meier. Sachsen habe den höchsten Anteil an crystalabhängigen Gefangenen bundesweit - und damit auch den höchsten Handlungsdruck.