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Jeder Zehnte in den Industrienationen hat Nierenprobleme

Jeder zehnte Erwachsene in den Industrienationen leidet an einer chronischen Nierenkrankheit. Ein besseres Verständnis des Organs und seiner Funktion kann helfen, die Erkrankungen zu mindern. Darüber beraten Forscher in Greifswald.

Jeder zehnte Erwachsene in den Industrienationen leidet an einer chronischen Nierenkrankheit. Ein besseres Verständnis des Organs und seiner Funktion kann helfen, die Erkrankungen zu mindern. Darüber beraten Forscher in Greifswald.

Rund 500 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland sind in Greifswald zur 96. Jahrestagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft zusammengekommen. Im Mittelpunkt der dreitägigen Konferenz an der Universität Greifswald stehen die Nieren sowie das Herz-Kreislaufsystem. Die Physiologie ist die Lehre von der Funktionsweise des Körpers und seiner Organe.

Durch eine genaue Kenntnis der normalen Körperfunktionen könnten Krankheiten besser verstanden und effektive Behandlungsstrategien entwickelt werden, sagte der Greifswalder Physiologe und Tagungspräsident Prof. Rainer Rettig am Donnerstag. In vielen Fällen sei man davon aber noch weit entfernt. So leide in den hoch entwickelten Industrienationen jeder zehnte Erwachsene an einer chronischen Nierenkrankheit. Die Häufigkeit der Erkrankungen nehme zu. Eine kausale Therapie gebe es bislang nicht, sagte Rettig. Patienten seien in vielen Fällen auf eine Dialyse oder eine Nierentransplantation angewiesen.

Die Tagung dient vor allem dem Informationsaustausch unter Wissenschaftlern. Mit dem populärwissenschaftlichen Beitrag "Wenn die Niere versagt" (Donnerstag/18.00 Uhr) richtet sich die Tagung auch an die Bevölkerung. Zudem berichten junge Wissenschaftler in Greifswalder Gymnasien von ihren aktuellen Untersuchungen.