Extrem negative und positive Ereignisse können tatsächlich das Herz brechen. Die als Broken-Heart-Syndrom noch wenig bekannte Herzerkrankung kann lebensgefährlich sein, wird aber oft nicht erkannt. Kardiologen haben nun Diagnose- und Therapierichtlinien erarbeitet. Dabei waren Expertinnen und Experten aus dem UniversitätsSpital Zürich führend.
Das Broken-Heart- oder Takotsubo-Syndrom wurde erst vor wenigen Jahren als spezifische Herzerkrankung erkannt und beschrieben. Die Symptome der lebensgefährlichen Erkrankung sind denen anderer akuter Herzerkrankungen ähnlich, die Diagnose ist deshalb schwierig. Da die Krankheit lange Zeit wenig bekannt war, wurde sie zudem als vorübergehend und gutartig eingestuft. Unerkannt, zu spät oder falsch behandelt kann sie jedoch zum Tod führen.
Auslöser der akuten Herzprobleme sind emotional stark belastende Ereignisse und Situationen wie der Tod eines Angehörigen oder Arbeitsplatzverlust, aber auch ein Lottogewinn oder ein Heiratsantrag. Betroffen sind vorwiegend Frauen nach der Menopause.
Bisher fehlten einheitliche Diagnosekriterien und Therapieempfehlungen für die Krankheit, zudem war über die Risikofaktoren wenig bekannt. 46 Kardiologen aus der ganzen Welt haben nun den ersten internationalen Konsens zum Takotsubo-Syndrom erarbeitet und darin einheitliche Diagnosekriterien und Therapieempfehlungen sowie die aktuellen Erkenntnisse zu den Risikofaktoren festgehalten. Die soeben im European Heart Journal der European Society of Cardiology publizierten Leitlinien gelten als aktueller Standard für Takotsubo.
Am Konsens führend beteiligt waren Dr. med. Jelena-Rima Ghadri und Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Christian Templin von der Klinik für Kardiologie am UniversitätsSpital Zürich. Die beiden Kardiologen haben am Universitären Herzzentrum in Zürich das grösste Register zu dieser Erkrankung aufgebaut. Die Klinik gilt weltweit als führend in der Behandlung und Forschung zum Broken-Heart-Syndrom.
Ärztinnen und Ärzte verfügen mit den neuen Leitlinien über aktuelle Informationen zur Diagnose und Behandlung des Broken-Heart-Syndroms. Zudem wird damit die bisher immer noch zu wenig bekannte Krankheit weiter ins Bewusstsein der Ärztinnen und Ärzte gerückt. Für das Überleben von Patientinnen und Patienten weltweit kann dies lebensrettend sein.
Quelle: Universitätsspital Zürich