Die Grippeerreger lassen nicht locker, die Grippewelle rollt. Das ist nicht nur in Betrieben und Behörden in MV zu spüren. Die Blutspende-Zentralen melden, dass sich weniger Spender melden.
Die anhaltende Grippewelle sorgt in vielen Regionen des Landes für Engpässe in der Versorgung mit Blutspenden. Schon seit Anfang Februar verzeichne das Institut für Transfusionsmedizin an der Universitätsklinik Rostock einen Rückgang um bis zu 50 Prozent, sagte Institutsleiter Volker Kiefel der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei aber die Versorgung der Kliniken noch immer gelungen, weil von anderen Herstellern Blut und Blutprodukte geliefert werden konnten. "Patienten sind nicht unversorgt geblieben."
Beim landesweiten Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes fehlen etwa 20 Prozent der sonst üblichen Blutspenden. "Bei uns schlägt die Erkältungswelle zu, bei Spendern und bei Mitarbeitern", erklärte Sprecherin Iris Kraus in Neubrandenburg. Üblich seien sonst 300 Blutspendeportionen pro Tag. Vor wenigen Tagen mussten zwei Spendentermine bei beruflichen Einrichtungen in Rostock und Stralsund abgesagt werden, weil viele Schüler und damit Spender wegen Krankheit fehlten.
An der Universitätsmedizin Greifswald werden ebenfalls Blutspender gesucht. "Wir haben derzeit zwischen 50 bis 60 Vollblutspender pro Tag und damit deutlich weniger als im Normalfall mit 80 bis 100 Vollblutspendern", sagte der Leiter der Blutspende, Oberarzt Thomas Thiele. Trotz der Engpässe könnten in Greifswald alle Patienten versorgt werden. Schwierig werde es bei Blutprodukten wie Thrombozyten-Konzentraten die nur vier bis fünf Tage haltbar seien.
Alarm schlägt auch der bundesweit agierende Haema Blutspendedienst. "Die Vorräte in den Depots werden knapp. Die Lage ist sehr angespannt", hieß es. Keine Probleme werden dagegen aus den Helios-Kliniken in Schwerin gemeldet.
Alle Einrichtungen appellierten an gesunde Mitmenschen, sich eine Blutspende zu überlegen. Als Erstspender kämen Menschen bis zum Alter von 60 Jahren in Frage. Wer schon als Blutspender registriert und gesund ist, könnte noch darüber hinaus spenden. Klar sei aber: "Ein Spender muss richtig gesund sein", erläuterte die DRK-Sprecherin. Jene, die gerade einen Infekt mit Medikamenten überstanden haben, dürften noch nicht spenden. "Dann lieber ein bis zwei Wochen später spenden", sagte Kraus.