Rötungen auf der Haut, Bläschen und ein unerträglicher Juckreiz: In Teilen von NRW ist die Krätze wieder auf dem Vormarsch. Sobald sie erkannt wird, ist Heilung aber vergleichsweise leicht möglich.
Heftiger Juckreiz durch Milben unter der Haut: In einigen Städten Nordrhein-Westfalens häufen sich Meldungen über Krätzefälle. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, verzeichnen etwa Duisburg und Bochum deutlich mehr Meldungen. Die Zahl der Fälle stieg auf 420 (Duisburg) und 223 (Bochum) im laufenden Jahr. Im Vorjahr waren es nur 229 und 123 Fälle. Münster meldet 36 Fälle statt 9 im Vorjahr. Essen nannte keine Zahlen, bestätigte aber "Meldungen über Krätze-Fälle von Einrichtungen über das gesamte Stadtgebiet".
Der Westdeutsche Rundfunk hatte zuvor über gestiegene Fallzahlen in mehreren Städten und Kreisen berichtet.
In etwa gleich wie im Vorjahr ist die Fallzahl in Dortmund (204/201), Bonn (82/90) und Köln (142/153). In Kölner Kliniken habe man das Gefühl, es kämen mehr Krätzepatienten als sonst, aufgrund der lückenhaften Erfassung sei das aber nicht objektiv einzuschätzen, sagte Prof. Gerhard Wiesmüller vom Kölner Gesundheitsamt.
Krätze ist nicht in jedem Fall meldepflichtig. Die Zahlen besagen deswegen lediglich, wie viele Fälle den Städten bekannt geworden sind - etwa aus Betreuungseinrichtungen, für Kinder und Jugendliche oder aus Pflegeheimen. Entsprechend zurückhaltend sind die Städte bei der Bewertung dieser Anstiege.
Krätze ist der Befall mit sogenannten Skabiesmilben, die auf der Haut leben oder sich darin einnisten und dabei starken Juckreiz auslösen. Sie wird durch längeren Hautkontakt übertragen - ist also ansteckend - und lässt sich mit Cremes und Tabletten relativ schnell heilen.