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Impfungen für Flüchtlinge in Dresden angeboten

Grippe, Masern, Keuchhusten – Krankheiten, die sich unter Menschen auf engem Raum schnell ausbreiten können. Um vorzubeugen, wird Flüchtlingen in Dresden jetzt ein Angebot gemacht. Flüchtling

Grippe, Masern, Keuchhusten – Krankheiten, die sich unter Menschen auf engem Raum schnell ausbreiten können. Um vorzubeugen, wird Flüchtlingen in Dresden jetzt ein Angebot gemacht.

Flüchtlinge in Dresden können sich ab sofort in einer ersten Sprechstunde gegen Grippe und andere Krankheiten impfen lassen. “Wir beginnen heute an einer Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden, andere Einrichtungen werden dann kontinuierlich folgen”, sagte die Sprecherin des Sozialministeriums, Annett Hofmann, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Geimpft werde gegen Influenza und Infektionskrankheiten wie Mumps, Masern, Röteln, Varizellen, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio.

Ärzte sollen das Impfen in der Sprechstunde übernehmen. In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Hofmann zufolge können sich registrierte Asylbewerber auf diese Weise immunisieren lassen. Zudem gelte die Vorschrift, dass auch die Gesundheitsämter den Asylsuchenden Impfungen anbieten.

Ob die Impfdosen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen reichen, ist offen. Wie viele benötigt werden, hängt der Ministeriumssprecherin zufolge von der Zahl der bislang ungeimpften Asylbewerber ab und von deren Bereitschaft. “Wir haben eine größere Zahl von Impfdosen reserviert und sind aus unserer Sicht gut vorbereitet.”

Menschen in Notunterkünften sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts besonders gefährdet, sich mit Grippe zu infizieren, weil sie lange auf engem Raum zusammenleben. Die Ständige Impfkommission empfiehlt, Schutzimpfungen bei Asylsuchenden möglichst früh zu beginnen – am besten innerhalb der ersten Tage nach Aufnahme in einer Erstaufnahmeeinrichtung. Medizinischem Personal rät die Gesellschaft für Virologie, auch konsequent auf den eigenen Impfschutz zu achten. Damit schützten die Helfer ebenso ungeimpfte und immungeschwächte Patienten.

Migranten mit akuten oder schweren Krankheiten können sich in der Dresdner Flüchtlingsambulanz behandeln lassen. Auch die Erstuntersuchung von Flüchtlingen kann in Dresden erfolgen. Ärzte und Pfleger der Stadt untersuchen die Asylbewerber dabei unter anderem auf Infektions- oder Blutkrankheiten. Bevor diese Möglichkeit geschaffen wurde, hatten die Asylsuchenden immer zur Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz gebracht werden müssen.

Die medizinische Erstuntersuchung für Flüchtlinge ist gesetzlich vorgeschrieben. Einige Asylbewerber protestierten inzwischen, weil sie wegen des großen Zustroms darauf warten mussten.

Text: dpa / fw

Foto: Thomas Ramsauer / Shutterstock.com