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Impfpflicht für Kinder unter 17 Jahren in Italien beschlossen

Nachdem die Masern-Epidemie in Italien mehrere Tausend Neuerkrankungen und erste Todesfälle zur Folge hatte, beschließt das Parlament nun eine Impfpflicht gegen zehn gefährliche Krankheiten. Bei Nichteinhalten der neuen Vorschrift drohen Strafen.

Protestaktionen vom Impfgegnern zwecklos

Nachdem die Masern-Epidemie in Italien mehrere Tausend Neuerkrankungen und erste Todesfälle zur Folge hatte, beschließt das Parlament nun eine Impfpflicht gegen zehn gefährliche Krankheiten. Bei Nichteinhalten der neuen Vorschrift drohen Strafen.

Italien hat nach einem Masern-Ausbruch hochumstrittene Pflichtimpfungen für alle Kinder und Jugendlichen unter 17 Jahren beschlossen. Das Parlament in Rom stimmte am Freitag mit 296 zu 92 Stimmen dafür. Eltern müssen ihre Kinder nun gegen zehn Krankheiten impfen lassen, neben Masern auch gegen Mumps, Röteln, Keuchhusten und Windpocken. Weigern sich Eltern, dürfen sie ihre Kinder nicht mehr in den Kindergarten bringen und können mit einem Bußgeld von 500 bis 1.000 Euro belegt werden. Kinder mit speziellen Vorerkrankungen sind davon nicht betroffen.

Die Masern-Epidemie hat seit Jahresbeginn in Italien bereits zu drei Toten geführt. 3.672 Menschen steckten sich offiziellen Daten zufolge bis Mitte Juli an. Lediglich 87 Prozent der Italiener sind gegen Masern geimpft. Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hatte mit dem Argument für die Pflichtimpfungen geworben, dass eine Impfrate von mindestens 95 Prozent notwendig sei, um die Verbreitung ansteckender Krankheiten wie Masern effektiv aufhalten zu können.

Impfgegner hatten vor dem Beschluss in ganz Italien zu Tausenden gegen die Pflichtimpfung demonstriert. Sie befürchten Nebenwirkungen der Impfung. Italiens mittlerweile größte Oppositionspartei, die populistische Fünf-Sterne-Bewegung, machte sich die Kritik teilweise zu eigen.