Immuntherapie bietet PatientInnen mit fortgeschrittenem Melanom Überlebensvorteile unabhängig vom Alter. Darüber hinaus scheinen gerade ältere Betroffene, die eher unterversorgt sind, in besonderem Maß von der Immuntherapie zu profitieren.
In diese retrospektive Datenbankanalyse wurden die Überlebensdaten von insgesamt rund 12.000 PatientInnen eingeschlossen, die mit einem metastasierten Melanom diagnostiziert worden waren und von denen etwa jeder Vierte eine Immuntherapie erhalten hatte.
Im Ergebnis zeigte sich, dass PatientInnen, die älter als 60 Jahre waren, sehr viel seltener eine Immuntherapie erhielten als jene unter 60 Jahren. Auf der anderen Seite profitierten diejenigen mit Immuntherapie sehr deutlich von der Behandlung, indem das Gesamtüberleben (OS) signifikant verlängert wurde (< 60 Jahre: HR = 0,64; P < 0,001; ≥ 60 Jahre: HR = 0,55; P < 0,001).
Interessant war zudem, dass die Überlebensvorteile bei der Patientengruppe, die am wenigsten häufig Immuntherapie erhielt (≥ 60 Jahre), gegenüber den PatientInnen unter 60 Jahren sehr viel größer waren.
Daraus ließ sich ableiten, dass PatientInnen mit metastasiertem Melanom in jedem Alter von einer Immuntherapie profitierten, in höherem Lebensalter war dieser Effekt sogar noch größer. Zukünftig, so die StudienautorInnen, sollten deshalb keine PatientInnen aufgrund des Lebensalters von der Immuntherapie bei Melanom mehr ausgeschlossen werden. Allerdings sind diese Ergebnisse nicht auf andere Tumorentitäten und deren Anspechen auf Immuntherapeutika übertragbar.
Originalpublikation:
Jain V et al., Association of Age with Efficacy of Immunotherapy in Metastatic Melanoma. Oncologist 2019; doi:10.1634/theoncologist.2019-0377