Sachsen-Anhalt führte bei den MRSA-Infektionen im Bundesvergleich die Spitze an, 2017 ist die Zahl der Fälle leicht gesunken. Doch noch immer gibt es viele Erkrankungen.
Der Krankenhauskeim MRSA kommt in Sachsen-Anhalt noch immer überdurchschnittlich oft vor. Zwar wurden 2017 weniger durch den Erreger verursachte Infektionen gemeldet als noch im Vorjahr, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl schneidet Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich aber noch schlecht ab. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 148 Fälle registriert worden. 2016 waren es 195.
Pro 100.000 Einwohnern wurden in Sachsen-Anhalt laut RKI 6,59 Fälle registriert. Nur Bremen hatte mit 7,6 meldepflichtigen MRSA-Fällen pro 100.000 Einwohner mehr Vorkommnisse. Bundesweit sank diese Quote von 3,85 auf 3,17 Fälle - das entspricht 2603 Infektionen im Jahr 2017. Die wenigsten habe es in Baden-Württemberg gegeben (0,84).
Unklar ist, wie hoch die Dunkelziffer liegt. Zudem sind laut RKI nicht alle MRSA-Infektionen meldepflichtig, sondern nur die, bei denen die Erkrankung besonders schwer verläuft.
MRSA steht für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus. Das Bakterium kommt bei 20 bis 30 Prozent der Menschen auf der Haut vor und führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Gefährlich sind die Erreger, weil viele Antibiotika nicht gegen das Bakterium wirken. Grund dafür ist vermutlich unter anderem, dass Antibiotika in der Tiermast und bei Menschen oft und nicht zielgenau verabreicht werden.