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Zusammenhang von Reizdarmsyndrom und Vitaminmangel gefunden

Eine Pilotstudie (DOI: 10.1136/bmjgast-2015-000052) zeigt, dass viele Menschen mit Reizdarmsyndrom auch einen Mangel an Vitamin-D vorweisen. Forscher der Universität Sheffield konnten eine signifik

Eine Pilotstudie (DOI: 10.1136/bmjgast-2015-000052) zeigt, dass viele Menschen mit Reizdarmsyndrom auch einen Mangel an Vitamin-D vorweisen.

Forscher der Universität Sheffield konnten eine signifikante Assoziation zwischen den Vitamin-D-Spiegel von Patienten mit Reizdarmsyndrom und dem Schweregrad ihrer Symptome feststellen. In der Studie wurden die Vitamin-D-Spiegel von 51 Patienten mit irritablem Darmsyndrom getestet. Bei 82% der Probanden wurde eine Insuffizienz der Vitamin-D-Spiegel diagnostiziert.

Der Leiter der Studie Dr. Bernhard Corfe aus der Forschungsgruppe für molekulare Gastroenterologie berichtet: “Das Reizdarmsyndrom ist eine noch nicht nachvollzogene Erkrankung, die einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen nimmt. Derzeit gibt es keine bekannte Ursache oder Therapie der Krankheit. Es ist die Aufgabe von Klinikern und Patienten zusammen zu arbeiten und neue Therapien und Strategien für die Erkrankung zu finden. Dieser Prozess kann Jahre dauern und hat keine Garantie auf Erfolg.”

Bei vielen Patienten konnte Vitamin-D-Mangel festgestellt werden

Der Großteil der Probanden mit einem Reizdarmsyndrom hat einen Vitamin-D-Mangel. Zusätzlich konnte eine Assoziation zwischen den Vitamin-D-Spiegeln und der Lebensqualität gefunden werden, die daran gemessen wurde, wie stark die Symptome des Reizdarmsyndroms einen Einfluss auf das tägliche Leben des Betroffenen nehmen.

Das Reizdarmsyndrom, im Englischen “Irritable Bowel Syndrome (IBS)” genannt, ist eine chronische und belastende funktionale Störung des Gastrointestinaltraktes, die circa 10-15% der westlichen Bevölkerung betrifft. Es gibt bisher wenig Wissen darüber, wie und warum sich die Erkrankung entwickelt. Jedoch ist es eindeutig, dass bestimmte Nahrungsmittel und Stress die Symptome verschlechtern können. Die Symptome führen bei Betroffenen oft zu Scham, weshalb sie verschwiegen werden und nicht diagnostiziert werden können.

Krankheit führt zu vielen Arztbesuchen

IBS macht 10% der Konsultationen bei Hausärzten aus. Die Erkrankung hat bedeutende negative ökonomische Folgen für die Gesellschaft, da Patienten durch  Krankheitstage und Krankenhausaufenthalte ausfallen.

Die Studie wirft nun ein neues Licht auf die Erkrankung und kann möglicherweise zu neuen Therapiestrategien führen. Man könnte in Zukunft die Patienten mit IBS auf einen Vitamin-D-Mangel testen und ihnen eine Supplementierung mit Vitamin-D anbieten. Nach dieser kleinen Studie sollte man die Zusammenhänge zwischen Vitamin-D-Level und dem IBS nun in größeren klinischen Studien untersuchen.

Ein Mitglied der Arbeitsgruppe, Vicky Grant, leidet selber seit über 30 Jahren an IBS und berichtet von einer spürbaren Verbesserung ihrer Symptome durch eine Vitamin-D-Supplementierung. Vicky Grant arbeitet zusätzlich an einem weiteren Projekt, das “Knowing as Healing: gut zurechtkommen mit IBS” heißt. Sie stellt in Aussicht: “IBS ist eine sehr komplexe Krankheit und es ist typisch für Betroffene, dass sie an weiteren Störungen leiden. Die Supplementierung mit Vitamin-D könnte sich auch positiv auf die anderen Störungen auswirken.”

Die Bedeutung der Vitamin-D-Supplementierung kann auch durch andere Studien gestützt werden, in denen man eine Assoziation zwischen Vitamin-D-Mangel und entzündlichen Darmerkrankungen zeigen konnte. Zudem wurde Vitamin-D mit einer Risikoreduktion für die arterielle Hypertonie und weitere kardiale und nephrologische Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Text: esanum /ab

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