Um die bestehenden humanitären Sprechstunden für solche Patienten zu entlasten, wird zum 1. November eine Koordinierungsstelle mit eineinhalb Stellen eingerichtet. Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) betonte am Montag in Frankfurt zudem, dass die Sprechstunden auf mehrere Kliniken ausgedehnt werden sollen.
Prof. Robert Sader vom Fachbereich Medizin der Universität forderte die Landesregierung auf, ein Konzept für ganz Hessen zu entwickeln. Frankfurt sei bei der Behandlung nicht-krankenversicherter Menschen “Vorreiter”, die neue Koordinierungsstelle ein “Meilenstein”.
Mehrere Zehntausend Menschen haben Schätzungen zufolge allein in Frankfurt keine Krankenversicherung, bundesweit sollen es einige Hunderttausend sein. Dazu komme jetzt eine unbekannte Zahl von Flüchtlingen, die sich nicht registrieren ließen, sagten die Fachleute.
In Frankfurt gibt es seit 2001 eine humanitäre Sprechstunde im Gesundheitsamt mit rund 650 Patienten im Jahr. Die Malteser Migranten Medizin macht seit 2006 so ein Angebot im Markus Krankenhaus mit durchschnittlich 300 Patienten pro Jahr. Bundesweit einmalig ist eine nach US-Vorbild eingerichtete Studentische Poliklinik, die vor rund einem Jahr an den Start ging und seither etwa 200 Patienten zählte.
Text: dpa /fw
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