Für die Studie analysierten die Forscher von der medizinischen Fakultät der Universität Kalifornien in San Diego (UCSD) das US-Krebsregister SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results) aus den Jahren 2001 bis 2011.
Sie sprechen von der ersten populationsbasierten Studie, die mögliche Verbindungen zwischen einer Diagnose von Gastrointestinalen Stromatumoren (GISTs) und der Entwicklung von anderen Tumoren vor und nach der Diagnose GIST untersucht.
Ihre Untersuchung konnte zeigen, dass 1 in 5,8 Patienten mit GIST einen weiteren Tumor entwickeln wird, unabhängig davon, ob zuerst der GIST diagnostiziert wurde oder danach.
Maligne Tumoren die am häufigsten mit der Diagnose eines Gastorintestinalen Stromatumors korrelierten waren Genio-Uterine Tumoren, Brust-, Lungen-, und hämatologische Tumoren.
Hauptautor Jason K. Sicklick, Assistenzprofessor für Chirurgie und chirurgische Onkologe an der UCSD Moores Krebszentrum, sagt: “Nur 5% aller Patienten mit Gastrointestinalen Stromatumoren haben eine erblich erhöhte Disposition, die sie anfällig für multiple benigne und maligen Tumoren macht.” Er fügt hinzu, dass Patienten, die nicht erbliche oder spontan GISTs entwickelten möglicherweise auch für andere Krebssorten anfällig sind, die Mechanismen dahinter jedoch noch verschleiert bleiben.
Krebs kann überall im Gastrointestinalen Trakt entstehen, vom Ösophagus bis zum Anus, jedoch sind Gastrointestinale Stromatumors seltene Tumoren des GI-Traktes.
GISTs beginnen in sehr frühen Formen von Intestinalen Zellen, sogenannte Cajal Zellen (ICCs), die in der Wand des GI-Traktes gefunden werden können. Diese Zellen sind Teil des Nervensystems, das die Verdauung und andere Prozesse steuert.
ICCs fungieren als Schrittmacher indem sie die Muskeln innervieren, die den Darminhalt entlang des Verdauungstraktes bewegen.
Obwohl sie überall im GI-Trakt entstehen können kommen sie dennoch gehäuft im Magen (50%) und die meisten anderen im Dünndarm vor.
Insbesondere wurden folgende Krebssorten mit GIST in wahrscheinliche Verbindung gebracht: Andere Sarkome, Non-Hodgkin Lymphome, karzinoide Tumoren, Melanome, Ösophagus-, Pankreas-, kolorektale-, hepatobiläre Karzniome sowie Nicht-Kleinzelliger Lungenkrebs, Prostatakarzinom und Nierenzellkrebs.
Das Team fügt an, dass GIST-Patienten deren Tumore kleiner als 10cm waren wahrscheinlicher einen zweiten Tumor entwickeln würden als bei Patienten mit größeren Gewächsen.
Diejenigen Patienten mit Tumoren kleiner 2 cm hatten die höchste Wahrscheinlichkeit weitere Tumoren zu entwickeln und zwar vor oder nach der Diagnose mit GIST.
Die Autoren gehen fest davon aus, dass obwohl weitere Forschung notwendig ist, ihre Ergebnisse dennoch klinische Relevanz zeigen.
Co-Autor James D. Murphy, ein Assistenzprofessor für Radioonkologie und radiologischer Onkologe an dem UCSD Moores Krebszentrum, schlägt vor: “Patienten , die mit gastrointestinalen Stromatumoren diagnostiziert wurden geben Anlass zu möglichem weiteren Screening für die anderen Krebssorten, denen sie anfälliger gegenüber sind.”
Die “National Institutes of Health”, der “GIST Research Fund” und ein “UC San Diego Academic Senate Health Sciences” Forschungsfond halfen bei der Durchführung der Studie.
Text: esanum /ja