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Hochgradige Zervix-Dysplasien durch HPV-Impfung reduziert

Die HPV-Impfung hat zu einem Rückgang von Zervix-Dysplasien geführt. Die Inzidenz von hochgradigen Gebärmutterhalsveränderungen (CIN2+) fiel zwischen 2008 und 2012 bei jungen Frauen in den USA dram

Die HPV-Impfung hat zu einem Rückgang von Zervix-Dysplasien geführt.

Die Inzidenz von hochgradigen Gebärmutterhalsveränderungen (CIN2+) fiel zwischen 2008 und 2012 bei jungen Frauen in den USA dramatisch ab, einige Jahre nachdem die HPV-Impfung eingeführt wurde.  Dies stellt eine neue Studie(DOI: 10.1002/cncr.29266) der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) dar, die im Fachmagazin Cancer veröffentlicht wurde.

Veränderungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses erzeugen keine Symptome, auch dann nicht, wenn sie hochgradig sind, oder bereits Krebsvorstufen darstellen. Mittels eines Screenings, an dem in Deutschland alle Frauen ab dem 20. Lebensjahr freiwillig teilnehmen können, werden sie allerdings oft zeitig erfasst und können adäquat therapiert werden.

In Deutschland erkranken jährlich 4.800 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, 95% der Zervix-Karzinome sind HPV-positiv. In den meisten Fällen sind HPV 16 (50-60%) und HPV 18 (10-20%) nachweisbar.

Für den Schutz vor einer potentiell karzinogenen Infektion mit HPV wird in den USA seit 2006, in Deutschland seit Frühjahr 2007, eine Impfempfehlung für junge Frauen und Mädchen ausgesprochen. In Deutschland wird sie allen Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren angeraten, möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Hierzu wird eine dreifache Immunisierung mit dem Impfstoff Gardasil® oder Cervarix® durchgeführt, wobei ersterer auch gegen die Typen 6 und 11 schützt, die für das Auftreten von (ano)genital Warzen, sogenannten Condyloma accuminata, verantwortlich gemacht werden.

Für die o.g. Studie werteten Dr. Susan Hariri vom Department für sexuell übertragbare Krankheiten des CDCs und ihr Team Daten vom HPV-IMPACT Projekt aus, das in den Bundesstaaten Kalifornien, New York, Connecticut und Oregon durchgeführt wird, um die Auswirkungen der HPV-Impfungen in der Bevölkerung zu überwachen.

Für die 5 Jahre zwischen 2008 und 2012 konnte eine signifikante Reduktion der hochgradigen Cervixdysplasien bei Frauen zwischen 18 und 20 in allen vier Bundesstaaten registriert werden. Zum Beispiel sank die Inzidenz in Kalifornien von 94 pro 100.000 Frauen auf 5 pro 100.000 Frauen und in Oregon von 202 auf 37 pro 100.000.

Ebenso reduzierte sich die Inzidenz der hochgradigen Läsionen bei jungen Frauen im Alter von 21 bis 29, wenn auch in geringerem Maße. In Connecticut sank die Inzidenz von 762 pro 100.000 Frauen auf 589 pro 100.000, in New York von 770 pro 100.000 auf 465 pro 100.000 Frauen. Im Altersbereich 30 bis 39 Jahre ließen sich keine signifikanten Veränderungen feststellen.

Allerdings merken die Wissenschaftler an, dass während der Studienperiode die Empfehlungen bezüglich der Krebsfrüherkennung geändert worden. So wurde 2012 die Neuerung ausgesprochen, dass Frauen unter 21 Jahren gar nicht mehr und Frauen über 21 lediglich alle 3 Jahre gescreent werden sollten – seltener als zuvor. Trotzdem sind die Forscher überzeugt, dass die Impfung gegen HPV einen maßgeblichen Beitrag zur geringeren Inzidenz geleistet hat.

Es wird aber sicherlich noch viele Jahre dauern, bis man umfangreichere Daten zum Schutz der noch jungen Impfung vor Zervix-Karzinomen hat, da eine lange Latenzzeit (ca. 15 Jahre) zwischen der Infektion und der Entwicklung eines Karzinoms liegt.

Text: esanum /ZK