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HIV: Späte Diagnosen nehmen in Europa zu

Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die europäische Gesundheitsbehörde ECDC schlagen anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember Alarm: Immer mehr Menschen in Europa leben mit einer nicht diagnostizierten HIV-Infektion.

Gesundheitsinstitutionen fordern bessere Teststrategie

Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die europäische Gesundheitsbehörde ECDC schlagen anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember Alarm: Immer mehr Menschen in Europa leben mit einer nicht diagnostizierten HIV-Infektion. Mehr als die Hälfte der Infektionen werden erst in einem Stadium diagnostiziert, in dem das Immunsystem deutlich angeschlagen ist. Das zeigt: Die Teststrategien bei der Früherkennung von HIV funktionieren in Europa nicht wie erhofft.

Die WHO Europa zählt 53 Länder zur europäischen Region, darunter auch Russland und die Ukraine. Fast 900 Millionen Menschen leben in dieser Region, knapp 508 Millionen davon im Europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben den 27 EU-Staaten noch Großbritannien, Island, Liechtenstein und Norwegen gerechnet werden.

Der heute veröffentlichte Jahresbericht von WHO Europa und ECDC zur Lage von HIV und Aids in Europa zählt für 2019 136 500 HIV-Diagnosen und 12.500 Fälle, in denen Aids ausgebrochen ist. Etwa vier Fünftel dieser Neuinfektionen traten im östlichen Teil der europäischen Region auf, weniger als jede Fünfte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Zwar werden die Zahlen in Gesamteuropa immer niedriger, aber die Zahl der neu mit HIV diagnostizierten Menschen ist seit 2010 um 16% gestiegen.

"Trotz des aktuellen Fokus auf Covid-19 dürfen wir andere Angelegenheiten der öffentlichen Gesundheit wie HIV nicht aus den Augen verlieren", erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon.