Das Holiday Heart Syndrom bezieht sich auf Herzprobleme, die durch übermäßigen Genuss von salzigen Speisen und Alkohol entstehen. Übermäßiges Essen und Trinken kann zwar zu jeder Jahreszeit vorkommen, aber das Syndrom wird als Feiertagssyndrom bezeichnet, weil wir es während der Feiertage – der Zeit des Feierns mit übermäßigem Genuss von salzigen Snacks und köstlichen Cocktails – am meisten übertreiben.
All das Salz und der Alkohol können zu einem passageren Vorhofflimmern oder einer anderen tachykarden Herzrhythmusstörung führen. Kurzfristig kann dies nur eine unangenehme Begleiterscheinung von etwas zu viel Feiern sein, langfristig kann es jedoch zu ernsthaften Herzproblemen wie Herzversagen und Schlaganfall führen.Das klinische Bild kann variabel auftreten. Herzrasen und Palpitationen sind die häufigsten Symptome. Zusätzlich können Angina pectoris sowie Dyspnoe auftreten. Weniger spezifische Symptome wie innere Unruhe, Angst, Schwindel und Unwohlsein wurden in der Literatur ebenfalls beschrieben1.
Die Patienten können spezifische und unspezifische Symptome empfinden. Pathophysiologisch sind drei Faktoren verantwortlich. Der Alkohol führt zum Anstieg der freien Fettsäuren im Blut, welche arrhythmogen wirken. Zudem entsteht Acetaldehyd nach dem Alkoholkonsum als toxisches Abbauprodukt in der Leber aus Ethanol. Diese chemische Verbindung besitzt ebenfalls arrhythmogene Eigenschaften und erhöht die myokardiale Katecholaminausschüttung. Als letztes wird der Parasympathikus durch Alkoholkonsum verstärkt aktiviert. Diese Aktivität wurde mit paroxysmalem Vorhofflimmern in Verbindung gebracht2.
In den meisten Fällen endet das Vorhofflimmern spontan. Wenn nicht, besteht die Möglichkeit einer medikamentösen oder elektrischen Kardioversion. Die einfachste Maßnahme, das Auftreten eines Holiday-Heart-Syndroms zu verhindern, ist mit dem Alkoholgenuss nicht zu übertreiben.